Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Montag, 30. Juni 2014

Die Metaphysik des Unbewussten

Eduard von Hartmann hat 1869 in seiner „Philosophie des Unbewussten“  das Unbewusste als die Basiskategorie der Beziehung zwischen der objektiven und der subjektiven Realität konzipiert, und das fast ein halbes Jahrhundert vor Freud. Begrifflich hat er zu dieser Zeit schon das kollektive und das individuelle Unbewusste verbunden, was bei Freud und Jung später bekanntermaßen zu zwei unterschiedlichen Perspektiven auf das Unbewusste führte. 

„Es ( das Prinzip des  Unbewussten, G.Sch.) drängt und zieht sich alles  nach dem Einen hin, es krystallisiert gewissermassen in jedem neuen Capitel ein Stück mehr von der Welt um diesen Kern herum, bis es zur All-Einheit  erwachsen das Weltall umfasst und sich zuletzt plötzlich als das darstellt, was den Kern aller großen Philosophien gebildet hat,  Spinoza’s Substanz, Fichtes’s absolutes  Ich, Schelling’s absolutes Subject-Object, Plato’s und Hegel’s absolute Idee, Schopenhauer’s Wille usw.“  (Hartmann 1869: Kindle Pos. 797).

In meinen Worten bedeutet diese Metaphysik des Unbewussten einen Hinweis darauf, Kreativität und schöpferische Intelligenz  (Bergson),  also die konstruktive Seite des Unbewussten, als eine Verbindung zwischen dem objektiven Unbewussten (Gott/Ursubstanz/ Unendlichkeit /Absolutes usw.) und dem subjektiven Unbewussten/Seele zu begreifen. 

Genies wie Einstein und andere haben ihre Entdeckungen als Eingebung beschrieben, die zwar ihre systematische, logisch-analytische Vorarbeit zur Voraussetzung hatte, aber dann eher Eingebung entsprachen, nicht wissend, wo herkommend. Dann erst führte wieder die analytische Rekonstruktion dieses Geschenks (von woher auch immer?) mit Hilfe Ihres  ungewöhnlichen Verstandes  zu einem rational kalkulierbaren Prozess.

Intuition aus der Sicht der heutigen neurowissenschaftlichen Forschung bleibt einem späteren Post vorbehalten.


Genialität hat offensichtlich im Unterschied zur normalen Hochbegabung etwas mit der Verbindung von a-rationaler, ganzheitlicher Intuition und analytisch-logischen Fähigkeiten zu tun.

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