Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Sonntag, 5. März 2017

1.600.000 IQ-Hochbegabte

IQ-Hochbegabung

Mindestens 1/3 der Hochbegabten scheitern dabei, sich sozial und ökonomisch zufriedenstellend in der Gesellschaft zu positionieren.

Woran liegt das?

In meiner Arbeit mit Hochbegabten bestätigt sich immer wieder, dass Hochbegabung im Normalfall einhergeht mit einer biologisch bedingten kommunikativen Behinderung, was nicht weiter überraschen sollte, wenn man die Zahl 2% sozialrealistisch begreift.

Mensa, der weltweit größte Verein für Hochbegabte, hat in Deutschland ca. 13.000 Mitglieder!

Gewaltig, oder?????

Wie viele Hochbegabte gibt es in Deutschland?

1.600.000!

Verglichen hiermit ist das eine eher mickrige Zahl, oder!

Psychologisch liegt nahe, dass nicht jeder Hochbegabte Mitglied eines Vereins sein möchte, klar!

Aber erklärt diese Tatsache soziologisch-strukturell diese gewaltige Differenz????

Sicher nicht!

These:
Die meisten Hochbegabten erahnen nicht einmal, dass sie hochbegabt sein könnten und diese biologische Tatsache die Ursache ihrer sozialen Probleme darstellt.

Woran liegt das wiederum strukturell?

An dem emotional-ideologischen Umgang mit dem Thema "Hochbegabung" in der Öffentlichkeit, der das Denken/Fühlen/Verhalten auch der Hochbegabten (Masse/Mehrheit) steuert.

Mensa trägt einen Teil dieser Verantwortung!!!!!!!!!!

Ich bin seit 30 Jahren Mitglied, aber ärgere mich zunehmend über die Selbstdarstellung des Vereins in der Öffentlichkeit.

1.) Von den meinungsmachenden Mensanern wird wahrscheinlich unbewusst narzisstisch der Eindruck im Magazin und in journalistischen Veröffentlichungen erweckt als sei Hochbegabung identisch mit Genialität (Hochbegabte sind Wunderkinder!?). Wie sollen sich da 1.600.000 normale Hochbegabte wiedererkennen??????

2.) Sogar hochbegabte Mensa-Psychologen stellen "wissenschaftlich" fest, dass Hochbegabte abgesehen vom IQ, sozial so normal sind wie alle Anderen!!!
Was für ein Unfug, sie verwechseln Ausnahme und Regel!
Wie kommen sie zu einer repräsentativen Auswahl der 1.600.000 und zu sozialrealistischen Erkenntnissen über Hochbegabte allgemein???

3.) Wurde der Zusammenhang zwischen der sozioökonomischen Herkunft und "underachievement" untersucht??

Meine Hypothesen hierzu:

Hochbegabte aus bildungsfernem Milieu kommen seltener auf die Idee, dass sie hochbegabt sein könnten und dadurch ein Teil ihrer Probleme verursacht wird.
Sie haben familiär und biographisch bedingte Probleme (Schulverweigerung, Abwertungen, Diskriminierungen etc.), auch wenn erkannt, ihre Hochbegabung sozial und wirtschaftlich befriedigend umzusetzen.

Meine Zunft, die Soziologie, die noch zu einer ernst zunehmenden Wissenschaft werden will, hat allerdings den Boden für diese unerträgliche Identifizierung von Psychologie und Soziologie bereitet.

Hier beginnt mein Engagement!

Wer sich für eine sozialrealistische, wissenschaftliche Soziologie jenseits der sozialkonstruktivistischen Beamten-Soziologie interessiert, findet in diesem Blog systematische und aphoristische Beiträge zum Thema.




Klingt nach einem Widerspruch. Doch rund ein Zehntel aller Hochbegabten scheitert schon am Alltag. Eine Stiftung will ihnen helfen, ins Arbeitsleben zu finden.
ZEIT.DE