Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Sonntag, 21. Dezember 2014

DIE RATIONALITÄT DES NATIONALSOZIALISMUS

ZENSUR wegen der Verletzung einer emotional-ideologische Komfortzone?????


Der folgende Kommentar wurde NICHT zur Freischaltung im Blog der DGS (Deutschen Gesellschaft für Soziologie), deren ordentliches Mitglied ich bin, freigegeben.

Ich bin noch dabei abzuklären, wer dafür die Verantwortung übernimmt und was das für zukünftige Kommentare von mir bedeutet.

Möglicherweise habe ich die emotional-Ideologische Komfortzone des Bloggers oder der DGS verletzt und sie reagieren mit dem Instrument der „Macht“ und mit Zensur, den zentralen Steuerungsinstrumenten medialer sozialer Prozesse.

Herr Prof. Etzemüller schrieb u.a.:

„Es waren die Speers, Schachts oder die Generäle, die den Krieg verlängerten, weil sie ihr Handwerk verstanden und ohne Widerstand zu leisten ausübten, nicht die Ideologen aus dem Lager Rosenberg. Hätten die mal das Sagen gehabt. Dann wäre dass Reich nämlich schon 1935 wirtschaftlich restlos ruiniert gewesen, hätte nie den Krieg führen können etc. (vgl. z.B. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung). Leider gab es immer noch zu viele rationale Experten im “3. Reich”.“

Kommentar Gerhard Schwartz:

Das „Treffen deutscher Soziologen“ in Jena im Januar 1934

Dem anregenden interdisziplinären Dialog zwischen Geschichtswissenschaftlern und Soziologen möchte ich als Soziologe zur Illustration meines Ansatzes ein wenig HISTORISCHES „Futter“ aus der GESCHICHTE der Soziologie beimengen.

Im Rahmen der Massen-Intellektualität und auch schon vorher hatte ich immer Schwierigkeiten, das für mich selbstverständliche Abstraktionsniveau bei der Erfassung von Komplexität bei meinen Gesprächspartnern voraus zu setzen. Damit habe ich sie meistens überschätzt und überfordert.

Deshalb bemühe ich mich manchmal, an konkreten Beispielen, die natürlich mehr Menschen zugänglich sind, zu demonstrieren, was ich meine.

Es handelte sich in Jena um das erste offizielle Soziologen-Treffen im Rahmen der nationalsozialistischen Ideologie, das von dem Nationalsozialisten und Pädagogen Ernst Krieck geleitet wurde.

Es wurden 6 Vorträge gehalten.

Einer davon, „Die praktischen Aufgaben der Soziologie in der Gegenwart“ wurde von Reinhard Höhn gehalten.

Er war einer der profiliertesten NS-Rechts- und Staatswissenschaftler des „Dritten Reichs“, der 1933 Mitglied der NSDAP und der SS wurde.

Nach 1945 wurde er bekannt durch das „Harzburger Modell“, das die Unternehmensführung lange Zeit in weitem Maße mit bestimmte.

„In dezidierter Abgrenzung zur einflussreichen Beziehungslehre Leopold von Wieses kritisierte Reinhard Höhn die >individualistische Soziologie<, die das Leben in Beziehungen von Einzelmenschen auflöse und die Gemeinschaft lediglich als Denkform, nicht aber als Realität erkenne. Das einzelne Individuum sei jedoch bedeutungslos und auf Gedeih und Verderb mit der Gesamtheit als Glied der Gemeinschaft verbunden. Zum Orientierungspunkt erklärte er deshalb >das echte Gemeinschaftsleben< des Auslandsdeutschtums oder der bäuerlichen Gemeinden: Hier hätten >Blut und Boden< noch eine Bedeutung.“ (Van Dyck/Schauer 2015 : 74)

Zu betonen, dass JEDE Ideologie auch rationale Elemente enthält und bei ihrer Realisierung impliziert, ist ein banaler Hinweis.

Zu verkennen, dass die rationalen Möglichkeiten durch die jeweilige kulturell-ideologische STRUKTUR im Normalfall determiniert und begrenzt sind, ist nur im Rahmen eines relativistischen SOZIOtainments und einer konstruktivistischen IDEOLOGIE möglich, die ihre eigenen logischen und ontologischen Prämissen nicht wahrnehmen.


Eine Ergänzung zum Thema, das ich heute am 21.12.14 als Antwort auf einen Kommentar in FB geschrieben habe:

"Udo, Du argumentierst eher im Sinne von Prof. Etzemüller, ohne das offensichtlich zu bemerken!? 

GRUNDSÄTZLICH benutzen die Kontrolleure des Kapitals und heutzutage vor allen Dingen der Medien die politischen Systeme LANGFRISTIG zu ihren Zwecken, das stimmt. 

Das waren wahrscheinlich auch die Ziele der Kapitalgeber 1933. 

Danach BENUTZTEN und kontrollierten Goebbels und Hitler mit Hilfe ihrer gewaltigen und gewalttätigen IDEOLOGIE diese Geldgeber bis 1945. Nicht Schacht, Krupp und Quandt bestimmten von 1933-1945 die Richtlinien ihrer Aktivitäten, sondern Hitler und die nationalsozialistische IDEOLOGIE. 

Vor der SS hatte jeder Angst. 

Die anfänglichen Pläne dieser Kapitalisten hat Hitler so einseitig für seine Eroberungspläne genutzt, dass die Kontrolleure der liberalistischen IDEOLOGIE und der dazugehörigen STRUKTUREN 1945 dem mit Gewalt ein Ende gesetzt haben, warum sonst!? 

Im IS-Staat und bei Al-Qaida ist und war es nicht anders! 

Es gibt und gab schon immer eine enge Verbindung zwischen faschistischen und islamistischen Strömungen, die sich gegen die imperialistisch-kapitalistische und die die demokratisch-liberalistische IDEOLOGIE richten. 

Gewalt ist letztlich, so lange sie erfolgreich ist, stärker als das Kapital. 

Bill Gates kann sich viele Bodyguards und Sicherheitssysteme kaufen. Wenn ihn allerdings wirklich jemand töten will, hat er trotzdem ein gravierendes Problem. 

Deswegen sind die wirklich intelligenten Kontrolleure der manipulierenden STRUKTUREN selbstverständlich NICHT bekannt."