Dr. Aladin El-Mafaalani und die Migrationssoziologie!
Nachdem mir Dr. Aladin El-Mafaalani auf FB eine Freundschaftsanfrage
geschickt hatte, die ich positiv beantwortete, kam es zum Thema „Migration und
Soziologie“ zu einer längeren Auseinandersetzung in seiner Chronik.
Neben dem gewohnten Aneinandervorbeischreiben bei meinen
Themen, begleitet vom zu erwartenden, gedanken- und argumentationslosen
Salomon-Asch-Beifallgeklatsche seiner Fangemeinde zu seinen Kommentaren, kam es
zum Schluss doch zu einem überraschenden, sozialrealistisch akzeptablen
Konsens.
Dr. Aladin El-Mafaalani ist ein wort- und schreibgewaltiger
Hochschul-Soziologe, der sich eingehend und engagiert mit möglichen
Integrationsverbesserungen sozialkonstruktivistisch beschäftigt. Seine sophistische Kapazität ist beeindruckend.
Auch er weigerte sich standhaft bis zum Schluss wie seine
Kollegen, die mir bisher zum Thema begegnet sind, meine
wissenschaftstheoretischen Fragen z.B. zur Differenz Meinung/Erkenntnis und
Konstruktivismus/Realismus zu beantworten.
Ein merkwürdiges Verständnis vom Verhältnis Daten/Empirie, Theorie und Wissenschaftstheorie eines „wissenschaftlich arbeitenden Soziologen“, wie er sich selbstbewusst und formal korrekt von einem Außenseiter wie mir abgrenzte, taucht bei seinem Hinweis auf "Fakten" auf.
Ein merkwürdiges Verständnis vom Verhältnis Daten/Empirie, Theorie und Wissenschaftstheorie eines „wissenschaftlich arbeitenden Soziologen“, wie er sich selbstbewusst und formal korrekt von einem Außenseiter wie mir abgrenzte, taucht bei seinem Hinweis auf "Fakten" auf.
Wenn er seine Unsicherheit im Umgang mit seinen Themen
betont, verwechselt er Unsicherheit wahrscheinlich mit wissenschaftlicher
Neugierde und dem oft erwähnten Staunen über die soziale Wirklichkeit und den Umgang
damit.
Aber Wissenschaft ist keine Wissenschaft, wenn sie nicht nach
Gesetzen sucht (im Falle einer sozialrealistischen Soziologie wahrscheinlichkeitstheoretisch
formulierbaren sozialen Naturgesetzen), um die Unübersichtlichkeit und
Komplexität zu reduzieren und darüber zu staunen, dass das möglich ist.
Aber er gestand immerhin explizit und implizit zu, dass
seine Position die akzeptierte in seiner emotional-ideologischen Komfortzone
war und ist und meiner Position zum Teil diametral entgegenstand, die er auch teilweise
korrekt erfasste.
Als ich die Hoffnung auf ein baldiges Ende ohne die üblichen
emotional-ideologischen Entgleisungen fast aufgegeben hatte, kam es zu diesem,
sozialrealistisch betrachtet, unwahrscheinlichen Abschluss:
............
Ich selbst bin verblüfft und stehe fragend vor den Phänomenen.
Ihre Sicherheit ist in gewisser Hinsicht bewundernswert –
mir fehlt gerade diese Sicherheit. Daher bin ich Wissenschaftler. Und Sie sind
ein engagierter Blogger, ein interessierter Kommentator, vielleicht sogar ein
anregender Gesprächspartner. Aber Sie sind kein wissenschaftlich
arbeitender Sozialwissenschaftler/Soziologe..._________________________________
react-text: 95 Gerhard Schwartz
/react-text Stimmt, ich
bin kein verbeamteter, "wissenschaftlich" arbeitender Soziologe und
wollte es auch nie sein! Aber ich habe das, was den meisten wissenschaftlich
arbeitenden Soziologen heutzutage fehlt, nämlich eine äußerst vielfältige, praktische Erfahrung mit sozialen Prozessen
außerhalb
des Bildungskanals gekoppelt mit einem intensiven und extensiven Zugang zu den
wissenschaftstheoretisch-philosophischen, theoretischen und methodologischen
Grundsatzfragen, die Sie z.B. wie Ihre Kollegen bisher schlicht ignoriert haben
und die seit Bologna und Massenbildung offensichtlich ganz auf der Strecke
geblieben sind. Keine schlechten Voraussetzungen, um über
die Grenzen der heutigen "wissenschaftlichen" Soziologie und ihre
Relativierung nachzudenken! Aus der emotional-ideologischen Komfortzone
etablierter "wissenschaftlich" arbeitender Soziologen heraus sind
solche Perspektiven, sozialrealistisch betrachtet, kaum möglich.
Viel Spaß,
vor allem mit Ihrer argumentativ starken Fangemeinde, lieber
"wissenschaftlich" arbeitender Soziologe/Sozialwissenschaftler!
Normale Wissenschaft wird immer wieder relativiert werden, da bin ich mir
sicher! Die normalen Wissenschaftler haben einen notwendig anderen Blick von
innen, um den wissenschaftlichen Rahmen auszufüllen, der irgendwann zu eng wird. Das gilt für
echte, etablierte Wissenschaften, geschweige denn für
junge "Wissenschaften" wie die Soziologie, die sich noch pubertär
gebärden
darf. Ich werde einfach an meinem Thema Sozialrealismus/Sozialkonstruktivismus
als nicht "wissenschaftlich" arbeitender Soziologe und
Gestalttherapeut in meinem bescheidenen Rahmen weiterarbeiten. Die Unabhängigkeit
von dem heutigen dekadenten Wissenschaft-Karriere-Zirkus genieße
ich.
react-text: 141 Aladin El-Mafaalani
/react-text Prima! Fühlen
Sie sich dennoch eingeladen, ab und an vorbeizuschauen..._
Er regte mich durch seine Provokationen, die ich wie gesagt
akzeptieren konnte, noch zur Klärung meiner eigenen Position wie folgt an, ohne
dass ich sie in die Diskussion einbrachte:
Bei einer sozialrealistischen Soziologie, wie ich
sie andeute und wie sie nicht existiert, geht es um die Differenz von Möglichkeit/Wahrscheinlichkeit
und die Verwahrlosung des Denkens, das diese Differenz komplexitätsideologisch,
wie ich es nenne, nicht mehr erfassen kann.
Eine wissenschaftlich-sozialrealistische
Soziologie erforscht und konzentriert sich auf das WAHRSCHEINLICHE soziale
Verhalten, und nur das wahrscheinliche soziale Verhalten, das in diesem Sinne
immer besser erklärt (statistischer Syllogismus) und
prognostizierbar wird, je weiter die Erforschung sozialer Naturgesetze
fortschreitet.
Innerhalb einer intelligenten wissenschaftlichen
Arbeitsteilung überlässt sie die Erforschung des MÖGLICHEN
Verhaltens auf der individuellen Ebene der Psychologie/Psychotherapie und auf
der gesellschaftlich-strukturellen Ebene der Politologie und in der Anwendung
der sozialen Naturgesetze der Politik, in der Macht/Gewalt vom theoretischen
Fundament der Soziologie zum praktischen Grundlagenelement für
die Gestaltung der gesellschaftlichen Strukturen mutiert.
Aus dem Einheitsbrei der heutigen klebrigen emotional-ideologischen „Interdisziplinarität“ kann wieder echte, bereichernde, interdisziplinäre Forschung zwischen Disziplinen werden, die über eine realistische Identität verfügen.