Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Samstag, 5. November 2016

Dr. Aladin El-Mafaalani und die verunsicherte Beamten-Soziologie!

Dr. Aladin El-Mafaalani und die Migrationssoziologie!

Nachdem mir Dr. Aladin El-Mafaalani auf FB eine Freundschaftsanfrage geschickt hatte, die ich positiv beantwortete, kam es zum Thema „Migration und Soziologie“ zu einer längeren Auseinandersetzung in seiner Chronik.

Neben dem gewohnten Aneinandervorbeischreiben bei meinen Themen, begleitet vom zu erwartenden, gedanken- und argumentationslosen Salomon-Asch-Beifallgeklatsche seiner Fangemeinde zu seinen Kommentaren, kam es zum Schluss doch zu einem überraschenden, sozialrealistisch akzeptablen Konsens.

Dr. Aladin El-Mafaalani ist ein wort- und schreibgewaltiger Hochschul-Soziologe, der sich eingehend und engagiert mit möglichen Integrationsverbesserungen sozialkonstruktivistisch beschäftigt. Seine sophistische Kapazität ist beeindruckend.
Auch er weigerte sich standhaft bis zum Schluss wie seine Kollegen, die mir bisher zum Thema begegnet sind, meine wissenschaftstheoretischen Fragen z.B. zur Differenz Meinung/Erkenntnis und Konstruktivismus/Realismus zu beantworten.
Ein merkwürdiges Verständnis vom Verhältnis Daten/Empirie, Theorie und Wissenschaftstheorie eines „wissenschaftlich arbeitenden Soziologen“, wie er sich selbstbewusst und formal korrekt von einem Außenseiter wie mir abgrenzte, taucht bei seinem Hinweis auf "Fakten" auf.

Wenn er seine Unsicherheit im Umgang mit seinen Themen betont, verwechselt er Unsicherheit wahrscheinlich mit wissenschaftlicher Neugierde und dem oft erwähnten Staunen über die soziale Wirklichkeit und den Umgang damit.

Aber Wissenschaft ist keine Wissenschaft, wenn sie nicht nach Gesetzen sucht (im Falle einer sozialrealistischen Soziologie wahrscheinlichkeitstheoretisch formulierbaren sozialen Naturgesetzen), um die Unübersichtlichkeit und Komplexität zu reduzieren und darüber zu staunen, dass das möglich ist.

Aber er gestand immerhin explizit und implizit zu, dass seine Position die akzeptierte in seiner emotional-ideologischen Komfortzone war und ist und meiner Position zum Teil diametral entgegenstand, die er auch teilweise korrekt erfasste.

Als ich die Hoffnung auf ein baldiges Ende ohne die üblichen emotional-ideologischen Entgleisungen fast aufgegeben hatte, kam es zu diesem, sozialrealistisch betrachtet, unwahrscheinlichen Abschluss:

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Ich selbst bin verblüfft und stehe fragend vor den Phänomenen. Ihre Sicherheit ist in gewisser Hinsicht bewundernswert mir fehlt gerade diese Sicherheit. Daher bin ich Wissenschaftler. Und Sie sind ein engagierter Blogger, ein interessierter Kommentator, vielleicht sogar ein anregender Gesprächspartner. Aber Sie sind kein wissenschaftlich arbeitender Sozialwissenschaftler/Soziologe..._________________________________
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react-text: 95 Gerhard Schwartz /react-text  Stimmt, ich bin kein verbeamteter, "wissenschaftlich" arbeitender Soziologe und wollte es auch nie sein! Aber ich habe das, was den meisten wissenschaftlich arbeitenden Soziologen heutzutage fehlt, nämlich eine äußerst vielfältige, praktische Erfahrung mit sozialen Prozessen außerhalb des Bildungskanals gekoppelt mit einem intensiven und extensiven Zugang zu den wissenschaftstheoretisch-philosophischen, theoretischen und methodologischen Grundsatzfragen, die Sie z.B. wie Ihre Kollegen bisher schlicht ignoriert haben und die seit Bologna und Massenbildung offensichtlich ganz auf der Strecke geblieben sind. Keine schlechten Voraussetzungen, um über die Grenzen der heutigen "wissenschaftlichen" Soziologie und ihre Relativierung nachzudenken! Aus der emotional-ideologischen Komfortzone etablierter "wissenschaftlich" arbeitender Soziologen heraus sind solche Perspektiven, sozialrealistisch betrachtet, kaum möglich. Viel Spaß, vor allem mit Ihrer argumentativ starken Fangemeinde, lieber "wissenschaftlich" arbeitender Soziologe/Sozialwissenschaftler! Normale Wissenschaft wird immer wieder relativiert werden, da bin ich mir sicher! Die normalen Wissenschaftler haben einen notwendig anderen Blick von innen, um den wissenschaftlichen Rahmen auszufüllen, der irgendwann zu eng wird. Das gilt für echte, etablierte Wissenschaften, geschweige denn für junge "Wissenschaften" wie die Soziologie, die sich noch pubertär gebärden darf. Ich werde einfach an meinem Thema Sozialrealismus/Sozialkonstruktivismus als nicht "wissenschaftlich" arbeitender Soziologe und Gestalttherapeut in meinem bescheidenen Rahmen weiterarbeiten. Die Unabhängigkeit von dem heutigen dekadenten Wissenschaft-Karriere-Zirkus genieße ich.
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react-text: 141 Aladin El-Mafaalani /react-text  Prima! Fühlen Sie sich dennoch eingeladen, ab und an vorbeizuschauen..._
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Er regte mich durch seine Provokationen, die ich wie gesagt akzeptieren konnte, noch zur Klärung meiner eigenen Position wie folgt an, ohne dass ich sie in die Diskussion einbrachte:

Bei einer sozialrealistischen Soziologie, wie ich sie andeute und wie sie nicht existiert, geht es um die Differenz von Möglichkeit/Wahrscheinlichkeit und die Verwahrlosung des Denkens, das diese Differenz komplexitätsideologisch, wie ich es nenne, nicht mehr erfassen kann.

Eine wissenschaftlich-sozialrealistische Soziologie erforscht und konzentriert sich auf das WAHRSCHEINLICHE soziale Verhalten, und nur das wahrscheinliche soziale Verhalten, das in diesem Sinne immer besser erklärt (statistischer Syllogismus) und prognostizierbar wird, je weiter die Erforschung sozialer Naturgesetze fortschreitet.

Innerhalb einer intelligenten wissenschaftlichen Arbeitsteilung überlässt sie die Erforschung des MÖGLICHEN Verhaltens auf der individuellen Ebene der Psychologie/Psychotherapie und auf der gesellschaftlich-strukturellen Ebene der Politologie und in der Anwendung der sozialen Naturgesetze der Politik, in der Macht/Gewalt vom theoretischen Fundament der Soziologie zum praktischen Grundlagenelement für die Gestaltung der gesellschaftlichen Strukturen mutiert.

Aus dem Einheitsbrei der heutigen klebrigen emotional-ideologischen Interdisziplinarität kann wieder echte, bereichernde, interdisziplinäre Forschung zwischen Disziplinen werden, die über eine realistische Identität verfügen.