Erkenntnistheorie
und Ontologie!
Die Integration von
Verstand-Intuition-Erfahrung!
Der Verstand ist
nicht in der Lage, alleine auf der Grundlage von Gedanken und
Begriffen PHILOSOPHISCH Zugang zur Wirklichkeit zu finden. Er
verstrickt sich in Aporien und pendelt zwischen einem absurden
Konstruktivismus und einem naiven Realismus, die beide nicht
überzeugen.
Ohne weitere
Unterstützung degeneriert der Verstand zu einem bodenlosen
Intellektualismus, der über der Wirklichkeit schwebt und seinen
gesunden Menschenverstand verliert.
Der gesunde
Menschenverstand ist eine notwendige, nicht immer hinreichende
Bedingung für die Erfassung der objektiven Wirklichkeit darstellt!
Der deutsche Begriff
„WIRKlichkeit“ charakterisiert wunderbar, worum es geht!
Es geht darum, sich
soweit wie möglich von subjektiven Filtern zu befreien, um die
objektive Wirklichkeit auf sich WIRKEN zu lassen.
Beispielhaft hat das
Husserl in seiner Phänomenologie als „phänomenologische
Reduktion“ beschrieben. Emotional-ideologische Filter müssen so
bewusst wie möglich gemacht werden, um die Wirklichkeit bestmöglich
wirken zu lassen.
Dann kommt die
Intuition ins Spiel, die a-rational/emotional, wenn sie psychisch
gesund ist, die Konstruktionen des Verstandes relativieren und
ganzheitlich reduzieren kann.
Ein kritischer
Realismus kommt auf diesem Weg der Erkenntnis der objektiven
Wirklichkeit schon sehr nahe, obwohl es sich natürlich immer um eine
Spekulation handelt, allerdings um eine vernünftige auf der Basis
des gesunden Menschenverstands.
Der Konstruktivismus
geht umgekehrt von der subjektiven Konstruktion aus und verneint jede
Möglichkeit der Erkenntnis einer objektiven Realität, die er
andererseits voraussetzen muss, um jenseits von Beliebigkeit, Willkür
und Nihilismus überhaupt relativieren zu können. Dadurch ist der
absurde postmoderne Subjektivismus entstanden, der zu einem
katastrophalen, wirklichkeitsfremden und verantwortungslosen Umgang
mit der objektiven Wirklichkeit geführt hat.
Die dritte
Dimension, die beim Zugang zur objektiven Wirklichkeit eine
entscheidende Rolle, neben der Intuition und den Konstruktionen des
Verstandes spielt, ist die Erfahrung (passiv), das Resultat des
Handelns (aktiv) und das Experiment (wissenschaftlich).
Die objektive
Realität eines Baumes an der Landstraße wird besser erfassbar, wenn
man mit dem Auto dagegen fährt und sich die Knochen bricht.
Ein Intellektualist
landet genau so wie ein wahnhafter Spiritualist im Krankenhaus und
wird vielleicht NACHdenklich!
Die Konstruktionen
der Verstandes und/oder die Intuitionen bezogen auf die WIRKlichkeit
des Baumes werden durch die WIRKUNG des Baumes so sortiert, dass die
Konstruktionen, die mit dieser Erfahrung zusammen passen, bevorzugt
werden, wenn es um die Annäherung an die objektive Wirklichkeit
geht.
Beim Absprung vom
Dach eines Hochhauses ist bezogen auf objektive physikalische Gesetze
Ähnliches nachvollziehbar.
Diese spekulativen
Hypothesen sind falsifizierbar (Popper/Kritischer Rationalismus).
Wenn der erste
Mensch beim Sprung aus 50 Metern ohne Fallschirm ohne Knochenbrüche
landet, ist die Hypothese auf der Basis physikalischer Gesetze
widerlegt.
Bis dahin ist es
allerdings vernünftiger mit der spekulativen Hypothese als beste
Annäherung an ein Gesetz der Wirklichkeit (zumindest auf unserem
Planeten) zu arbeiten und zu leben, obwohl selbstverständlich nicht
eindeutig beweisbar ist, dass jeder Sprung aus 50 Metern Höhe diese
Folgen haben muss.
Für soziale
Realitäten und soziale Naturgesetze, bei denen es um die
Verursachung von Verhaltensverteilungen (Wahrscheinliches Verhalten)
und zum Teil um ideale statt materielle Strukturen geht, ist die
Annäherung an die soziale Wirklichkeit in der gleichen Art und Weise
sinnvoll!
Soziale
Konstruktionen verselbständigen sich so (von der Persönlichkeit
über die Zweierbeziehung bis zur Kultur), dass sie Interaktionen
prägen und somit zu einer objektiven Wirklichkeit werden, die die
VerhaltensVERTEILUNG innnerhalb dieser Konstruktionen verursacht.
Auch hier führt die
Bevorzugung eines vernünftig konstruierenden Sozial-REALISMUS zu
einer wahrscheinlicheren Annäherung an die objektive, soziale
Wirklichkeit als der übliche Sozial-KONSTRUKTIVISMUS, der von der
Konstruktion statt von der entstandenen sozialen Wirklichkeit
ausgeht!
Die Integration der
Konstruktionen des Verstandes, einer gesunden, phänomenologisch
abgeklärten Intuition und praktischer Erfahrungen gewährleistet die
bestmögliche Annäherung an die objektive Wirklichkeit.
Philosophie und
Soziologie könnten ihre Sprachbarrieren, die zur Zeit
offensichtlich bestehen, auf der Basis des kritischen REALISMUS
überwinden und sich wieder ergänzen, wenn es um
Wissenschaftsphilosophie und die Wissenschaftstheorie der Soziologie
geht.
Eine Reaktion auf FB:
Eine Reaktion auf FB:
Kerstin Müller Es gibt keine objektive Wirklichkeit.
Gerhard Schwartz Doch,
wenn ich Dich jetzt blockiere, können wir z.B. OBJEKTIV nicht mehr über
FB mit unseren jetzigen Identitäten kommunizieren, Kerstin Müller!
Tschüss! Du kannst meine vernünftige Hypothese jetzt leicht widerlegen,
indem Du mir hier antwortest (Handlung)! So nähern wir uns immer mehr
der Erkenntnis dieser objektiven Wirklichkeit!
Gerhard Schwartz Rebecca
K. Bustamante, dann wiederholen wir das Experiment einfach, wie es in
der Wissenschaft üblich ist, wenn man sich der objektiven Wahrheit
annähern will! Tschüss! Bin gespannt auf das Ergebnis!
Gerhard Schwartz Übrigens
ist es immer wieder lustig, zu erkennen, dass die Menschen, die sich
emotional-ideologisch gedankenlos mit "Es gibt keine objektive
Wirklichkeit." wohlFÜHLEN, nicht die geringste SELBSTwahrnehmung für
ihren rigorosen, dogmatischen Wahrheitsanspruch haben, der dem
kritischen REALISMUS fern liegt! Eine schöne Demonstration der absurden
Konsequenz, die JEDEM Konstruktivismus/Relativismus zugrunde liegt!