Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Samstag, 9. Mai 2015

Prof. Nassehi und die Wissenschaft!

Prof. Nassehi und die Wissenschaft!

„Die wissenschaftlich Erörterung kann demgegenüber auf einen solch appellativen Charakter verzichten (wie ihn die Kapitalismus kritische Texte von Ulrich Brandt und Meinhard Miegel in der FAZ Juli/August 2014 demonstrieren, G.A.S.) und tatsächlich wissenschaftlich generierte Fragen beantworten, etwa methodische Fragen, Fragen der angemessenen Datenbasis oder der Verortung, in welcher Tradition bestimmte theoretische Vorannahmen stehen usw.“ (Nassehi 2015: Pos.1192/1201/Kindle)

Und weiter, Herr Professor????

Was unterscheidet die Wissenschaft der Soziologie, die einmal angetreten ist, um soziale Ordnungen und Prozesse zu ERKLÄREN, von philologisch-exegetischer Textforschung und der Produktion von Texten über die Exegese von Texten?

WISSENSCHAFT versucht WIRKLICHKEIT zu begreifen, d.h zu erklären und so weit wie möglich zu prognostizieren (bei SOZIALEN Naturgesetzen-„methodologischer Strukturalismus“- geht es um Wahrscheinlichkeits-Prognosen bezogen auf die VERTEILUNGEN des Verhaltens).
Der systemtheoretische, funktionalistisch-interaktionistische Begriffs-Apparat ist einer von vielen möglichen heuristischen Werkzeugen auf einer metatheoretischen Ebene, weiter nichts.

Wenn die Soziologie-Beamten daraus ein unterhaltsames SOZIOtainment machen, sei ihnen das persönlich gegönnt, aber für WISSENSCHAFT in einem ursprünglichen Sinn ist das nur eine Vorstufe, um wissenschaftliche Theorien und Hypothesen zu entwickeln, die soziale Realität versuchen zu ERKLÄREN und die empirisch überprüfbar (falsifizierbar) sind.

Im Alltagsbereich normaler sozialer Prozesse ist dieser Zusammenhang vergleichbar mit einer Meinung über eine persönliche Möglichkeit, die nicht durch HANDELN Bestätigung sucht. Wer dieses Prinzip zur allgemeinen Grundlage seines PRAKTISCHEN Lebens macht, landet schnell in der Psychiatrie oder kommt zu mir als Gestalttherapeut, weil er unter psychischen Problemen leidet.


Wenn Wissenschaft beim SOZIOtainment stehen bleibt, produziert sie pubertäre Phantasien, die sie als erwachsene Strategien verkauft. Für einen Pubertierenden sehr angemessen, für einen verbeamteten Soziologen mit dem Anrecht auf ein hohes Gehalt und eine fette Pension eine unzumutbare Verschleuderung von Steuern hart arbeitender Menschen, die, wenn sie  auf der Basis eines operativen Konstruktivismus LEBEN würden, dramatische Überlebensprobleme bekämen.

Ein Pubertierender hat das Recht, die Welt neu zu begreifen und eigene Erfahrungen zu machen. Wenn er erwachsen wird, ergibt es sich von selbst, dass er zu dem Schluss kommt, dass er sich in mancher Hinsicht verrannt hatte, was ganz normal ist.

Die universitäre Soziologie ist zu einer irrationalen Anti-Wissenschaft verkommen, die mit ihrem systemtheoretischen Intellektualismus auf höchstem Abstraktionsniveau die soziale Realität verfehlt, in dem sie das a-rationale Fundament statistisch-normaler sozialer Prozesse mit ihrem Begriffs-Karten-Haus ignoriert.

Der „methodologische Individualismus“ hat zwar berechtigte wissenschaftliche Ansprüche, verfehlt aber das SOZIOLOGISCHE Anspruchsniveau. Seine Entwicklung hat gezeigt, dass er nicht in der Lage ist, emergente soziale STRUKTUREN den EIGENEN wissenschaftstheoretischen und methodologischen Ansprüchen entsprechend zu begreifen.