Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Mittwoch, 28. Januar 2015

Umberto Eco und die WIRKLICHkeit

oder

Wie die Weltbilder der WIRKLICHkeit näher kommen!


Der NEUE ontologische Realismus und der konstruktivistische Zeit-un-geist!

Die Grenzen des absurden, relativistischen Konstruktivismus und die Differenz zu einem relativierenden REALISMUS hat Umberto Eco wunderbar am Beispiel der Weltbilder erklärt:

„Im Folgenden seien zwei Beispiele genannt: Jenes der Widerlegung des ptolemäischen Weltbildes und jenes der Existenz der 'Terra australis incognita' als einer riesigen und äußerst fruchtbaren Kuppel, die die südliche Hemisphäre des Planeten eingenommen habe. Als diese heute zurückgewiesenen Hypothesen verbindlich Geltung beanspruchten, war es durchaus möglich, mit ihrer Hilfe die damals bekannte Welt auf sinnvolle Weise zu erklären. So war das ptolemäische Weltbild über Jahrhunderte dazu imstande, unzählige Phänomene zu begründen. ….. Dann aber stellte man fest, dass das kopernikanische Weltbild (mit all den Verbesserungen bis hin zu Kepler) die Himmelsbewegungen besser erklärte und dass eine kuppelförmige 'Terra australis' nicht existierte. Man kann sich nun ausmalen, dass eines Tages ein Weltbild in Kraft tritt-auch wenn das heliozentrische Weltbild bis zum heutigen Tage auf mehr Fragen antwortet und es mehr Vorhersagen erlaubt, als es das geozentrische jemals gestattete-, das noch mehr erklären und das auch das heliozentrische Weltbild in eine Krise zustürzen vermag. Doch für den Moment bleibt einem nichts anderes übrig, als auf das keplersche System zu wetten, also so zu tun, 'als ob' es wahrwäre. Dem geozentrischen Weltbild muss hingegen eine Absage erteilt werden.“

(Umberto Eco, Gesten der Zurückweisung.Über den Neuen Realismus. In Markus Gabriel (Hg.) , Der Neue Realismus, Suhrkamp, Berlin 2014, S.47/48)

Besser kann man die realistische Position eines relativierungsfähigen REALISMUS jenseits relativistischer A-Rationalität und Beliebigkeit nicht beschreiben.

Angedeutet wird auch die Notwendigkeit, ontologisch UND logisch in HIERARCHIEN zu denken, um sich der Realität vernünftig und rational anzunähern.

In einer Gesellschaft,die Differenzen und Hierarchien emotional-ideologisch weg“denkt“ und kaschiert, wird aus dieser objektiven Notwendigkeit eine sehr unwahrscheinliche Möglichkeit.