Wie die Weltbilder der WIRKLICHkeit näher kommen!
Der NEUE ontologische Realismus
und der konstruktivistische Zeit-un-geist!
Die Grenzen des
absurden, relativistischen Konstruktivismus und die Differenz zu
einem relativierenden REALISMUS hat Umberto Eco wunderbar am Beispiel
der Weltbilder erklärt:
„Im Folgenden
seien zwei Beispiele genannt: Jenes der Widerlegung des ptolemäischen
Weltbildes und jenes der Existenz der 'Terra australis incognita' als
einer riesigen und äußerst fruchtbaren Kuppel, die die südliche
Hemisphäre des Planeten eingenommen habe. Als diese heute
zurückgewiesenen Hypothesen verbindlich Geltung beanspruchten, war
es durchaus möglich, mit ihrer Hilfe die damals bekannte Welt auf
sinnvolle Weise zu erklären. So war das ptolemäische Weltbild über
Jahrhunderte dazu imstande, unzählige Phänomene zu begründen. …..
Dann aber stellte man fest, dass das kopernikanische Weltbild (mit
all den Verbesserungen bis hin zu Kepler) die Himmelsbewegungen
besser erklärte und dass eine kuppelförmige 'Terra australis'
nicht existierte. Man kann sich nun ausmalen, dass eines Tages ein
Weltbild in Kraft tritt-auch wenn das heliozentrische Weltbild bis
zum heutigen Tage auf mehr Fragen antwortet und es mehr Vorhersagen
erlaubt, als es das geozentrische jemals gestattete-, das noch mehr
erklären und das auch das heliozentrische Weltbild in eine Krise
zustürzen vermag. Doch für den Moment bleibt einem nichts anderes
übrig, als auf das keplersche System zu wetten, also so zu tun, 'als
ob' es wahrwäre. Dem geozentrischen Weltbild muss hingegen eine
Absage erteilt werden.“
(Umberto Eco, Gesten
der Zurückweisung.Über den Neuen Realismus. In Markus Gabriel (Hg.)
, Der Neue Realismus, Suhrkamp, Berlin 2014, S.47/48)
Besser kann man die
realistische Position eines relativierungsfähigen REALISMUS jenseits
relativistischer A-Rationalität und Beliebigkeit nicht beschreiben.
Angedeutet wird auch
die Notwendigkeit, ontologisch UND logisch in HIERARCHIEN zu denken,
um sich der Realität vernünftig und rational anzunähern.
In einer
Gesellschaft,die Differenzen und Hierarchien emotional-ideologisch
weg“denkt“ und kaschiert, wird aus dieser objektiven
Notwendigkeit eine sehr unwahrscheinliche Möglichkeit.