Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Samstag, 20. Juni 2015

Heckenschützen-Romantik statt Soziologie!

AUSZUG aus dem Blog der DGS (Deutsche Gesellschaft für Soziologie)


 Gerhard A. Schwartz
25. Mai 2015 um 12:12
Einheitswissenschaft
Dieses Sozio-Palaver zwischen den dem Zeit-un-geist entsprechenden anonymen Kontrahenten beweist zutiefst den katastrophalen Zustand der Soziologie als WISSENSCHAFT.
Wissenschaft war und wird immer Einheitswissenschaft bleiben, sonst ist es keine WISSENSCHAFT mit der Orientierung an möglicher Annäherung an objektive Wahrheit auf der Basis möglichst fundamentaler, EINFACHER Gesetzmäßigkeiten.
Der sinnvolle Pluralismus auf der Ebene des Entdeckungsprozesses ist zu einer absurden Komplexitäts-IDEOLOGIE auf der Begründungsebene verkommen, wie ich sie in meinem Artikel „Die Komplexitäts-Ideologie“ (soziologie heute, August 2012) angedeutet habe.
Auch in der Bild-Zeitung und in Hitlers „Mein Kampf“ gibt es zufällige soziologische Erkenntnisse, aber die als systematische, WISSENSCHAFTLICHE Soziologie zu verkaufen, ist genau so wissenschaftlich, wie das gegenwärtige, populäre Sozio-Tainment innerhalb der universitären Soziologie mit seiner konstruktivistischen „aufgeblasenen Rhetorik" (Markus Gabriel) zur WISSENSCHAFT zu erklären.
Wenn Meinung wissenschaftstheoretisch/methodologisch nicht mehr von Erkenntnis unterschieden werden kann, ist der STRUKTURELL verursachte medial-wissenschaftlich verursachte der Intellektuellen-VERblödung perfekt.
Gerhard Wagner hat den Zustand der Soziologie als Wissenschaft 2012 wunderbar beschrieben:
„Das (dass keine aktuellen Publikationen zum aktuellen Stand der Forschung soziologischer Wissenschaftstheorie zu finden sind, G.Sch.) ist kein Zufall, denn im Unterschied zu anderen Einzelwissenschaften findet man in diesem Fach noch nicht einmal annähernd eine facheinheitliche Konzeption von Gegenstand und Methode, die man referierend vorstellen könnte. Was man findet, sind viele widersprüchliche Positionen (Braun,2008), die überblicksartig vorzustellen müßig wäre. Man würde damit nur einen Missstand dokumentieren, der offenbar für den Missstand des ganzen Fachs verantwortlich ist. ‚Es gibt in diesem Fach derzeit keinen Stand der Erkenntnis‘, lautet die ÖFFENTLICHKEITSWIRKSAME (Hervorhebung .G. A. S.) Kritik anlässlich des Jubiläumskongresses, den die Deutsche Gesellschaft für Soziologie zur Feier ihres 100-jährigen Bestehens 2010 in Frankfurt am Main ausgerichtet hatte ( Kaube 2010).
Als wollten sie dieses VERNICHTENDE URTEIL ( Hervorhebung G.A.S.) bestätigen, ließen kurz darauf Fachvertreter in einer Befragung durchblicken, dass es tatsächlich keinen ‚Konsens über das Grundwissen der Disziplin‘ gibt, was sich in erster Linie mit einer ‚fehlenden gemeinsamen wissenschaftstheoretischen Vororientierung im Fach‘ erklären lässt (Braun & Ganser 2011:171)
Da die Soziologie offenbar wie ein Computer abgestürzt ist,…“
(Wagner 2012:1)
Dass die erfolgreichen Soziologen als Praktiker immer erfolgreicher geworden sind, OBWOHL sie NICHT auf der Basis einer wie immer gearteten „wissenschaftlich“-systematischen Soziologie agieren, zeigt gerade den desolaten Zustand der WISSENSCHAFTLICHEN Soziologie.
Die universitäre Soziologie ist in diesen Fällen lediglich Ideen-Geber für herausragende PERSÖNLICHKEITEN, die sich durch die intensive Beschäftigung mit Unsicherheit und theoretischer Komplexität entwickelt haben.
Das ist für Soziologen nichts Neues. Zu meiner Zeit nannte man das „aktive Professionalisierung“ ( ich bin 1983 dadurch in Konkurrenz zu Juristen und Wirtschaftswissenschaftlern zu einer hoch dotierten, kostenintensiven Wallstreet-Ausbildung bei Merrill-Lynch gekommen).
Heutzutage profitieren Soziologen zusätzlich in hohem Maß von der GENERELLEN Schwäche in den konkurrierenden sozialwissenschaftlichen Disziplinen und von dem Niveau-Abfall der Hochschul-Studien allgemein (Bologna-Prozess).




Dafür sprangen qualifizierte BEOBACHTER ein, die zumindest begriffen, dass sie SOZIOLOGISCH/WISSENSCHAFTSTHEORETISCH hilflos waren.

Aber dafür demonstrierten sie einmal mehr die Psychologisierung und die individualisierende Unterhaltungs-Tendenz der universitären Soziologie.

Antworten
Beobachter der Kulturen der Moderne
14. Juni 2015 um 00:41
Lieber Herr Schwartz,
zu Ihren wissenschaftstheoretischen Ausflügen fällt mir soviel oder sowenig ein, wie meinen KollegInnen hier auf dem Blog. Aber dass Sie auf Ihrer Facebook-Seite neben dem gewohnten „Soziologie-Bashing“ (das im Übrigen wirklich nur denjenigen steht, die es wenigstens bis zum Soziologen gebracht haben) auch offen ausländerfeindliche Positionen vertreten und NPD- und AFD-Fotos re-posten, das sollte doch nun wirklich jedem zur Kenntnis gebracht werden.
http://www.facebook.com/gerhard.schwartz.3
Mein Lieblingskommentar ist allerdings nur unterschwellig rassistisch, chauvinistisch und exotistisch. Er ist Ihrem Nachruf auf Pierre Brice entnommen, der, wie Sie glaubhaft schildern, gemeinsam mit Karl May offenbar Ihr Bild des Anderen nachhaltig geprägt hat, Zitat: „ER hat diesen Idealtypus des edlen, fast aristokratischen Indianers perfekt verkörpert!“
Wie libidinös die im Nachsatz angesprochenen „Jugendträume“ waren, mag hier natürlich niemand zu beurteilen. Aber nach der Lektüre Ihrer Hassposts gegen „sozialistische Gesinnungsfetischisten“ und Ihrer Plädoyers für die sofortige Abschiebung krimineller Ausländer hat mich dieses kleine bisschen Indianerromantik gerade regelrecht kuschelig gestimmt.
Vielen Dank dafür!
Ihr
BdKdM




Antworten
Gerhard A. Schwartz
14. Juni 2015 um 19:45
Ein weiteres Beispiel für die emotional-ideologische Schieflage der soziologischen Perspektive!

Vom „Beobachter der Moderne“ über den „Beobachter der Kulturen der Moderne“ zum „Beobachter des Beobachters der Kulturen der Moderne“!

Danke für diese köstliche Demonstration persönlichkeitsstarker, systemtheoretischer Wissenschaftlichkeit jenseits anonymer Heckenschützen-Romantik!


"„Soziologie-Bashing“ (das im Übrigen wirklich nur denjenigen steht, die es wenigstens bis zum Soziologen gebracht haben)"

Ihr konstruktivistischer Wirklichkeits-Sinn reicht nicht einmal dazu aus, mich als Diplom-Soziologen, der bei Luhmann studiert hat, zu identifizieren. Herrlich!

Ich werde diese beiden Kommentare als weitere Belege für den unglaublichen Zustand der emotional-ideologischen Komfortzone „Soziologie“ in meinem Blog veröffentlichen.

Danke auch für Ihr Interesse an meinem FB-Konto und meinem Blog, die für jeden öffentlich zugänglich bleiben.

Den Begriff „sozialistische Gesinnungsfetischisten“ als Ausdruck von Hass statt als soziologische Beschreibung einer Differenz zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik (Weber) in pointierter Form zu lesen, ist nur als Folge emotional-ideologischer Beschränkung und/oder dilettantischer Ignoranz begreifbar.

Meine Sympathie für die Abschiebung krimineller ASYLBEWERBER zu verwechseln mit einem Plädoyer für die Abschiebung krimineller AUSLÄNDER, zeigt exemplarisch, wie notwendig und berechtigt mein vorgeschlagenes Fundament der „Soziologie des Unbewussten“ für eine zukünftige wissenschaftliche Soziologie ist.

Als Soziologe nicht blind zu sein, für die AUSWIRKUNGEN eines ungebremsten Zustroms an Asylbewerbern und der zunehmenden Kriminalität einiger Gruppen von Asybewerbern, ist innerhalb der universitären Soziologie wahrscheinlich schon gleichzusetzen mit rechtsradikal. Dies gilt wahrscheinlich auch für die Thematisierung der „schweigenden Mehrheit“, die selbstverständlich soziologisch nur als dumpfes Stammtisch-Geschwafel ernst genommen werden darf.

„Rechtspopulismus“ nennt man das dann wahrscheinlich WISSENSCHAFTLICH, wenn man sich am gedankenlosen hinterher Plappern beteiligt. Und das zusammen mit einem NPD-Poster, unmöglich! Mein Kommentar: „Bin ich jetzt ein Nazi?“ Lesen Sie selbst nach!

Das wird mich nicht daran hindern, auch in Zukunft eigenständig zu denken und nicht zu einem Papageien der genehmen, emotional-ideologisch genehmigten Sprüche zu werden.

Gefühle blockieren wie alle emotional-ideologische Komfortzonen tendenziell den Verstand, wie Asch in seinem Konformitäts-Experiment eindrucksvoll wissenschaftlich belegt hat.

Für diejenigen, die sich noch für Realität jenseits systemtheoretisch-konstruktivistischer, einseitig-verkürzter Phantasien interessieren, mein Kommentar zum Tod von Pierre Brice in meinem FB-Account:
„Winnetou!
Dank Karl May, dem genialer Spinner phantastischer Geschichten, auf der Bildfläche erschienen und ER hat diesen Idealtypus des edlen, fast aristokratischen Indianers perfekt verkörpert!
Historische Realität hin oder her, er war eine Bereicherung meiner Jugendträume und in dieser Rolle zumindest ein charismatischer Schauspieler!
Danke Pierre Brice, ruhe in Frieden!“

Für Soziologen offensichtlich einer der soziologisch relevantesten Posts, abgesehen selbstverständlich von den rechtsradikalen!

Wie ich an der Anzahl der Seitenaufrufe meiner Blog-Artikel sehe, nimmt das Interesse innerhalb der kurzen Zeit deutlich zu, was bei dem Zustand der universitären Soziologie und den teilweise dramatischen sozialen Prozessen in der Gesellschaft, die geradezu nach ERKLÄRUNG schreien, kein Wunder ist!

Deshalb noch einmal für diejenigen, die sich für eine Alternative zu Systemtheorie, „Rational-Choice-Ansatz“ und „Kritische Theorie“ interessieren: https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be
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Beobachter des Beobachters der Kulturen der Moderne
14. Juni 2015 um 13:15
Am besten du richtest gleich ein „Schwartz-Watch“ ein. Ich hätte da auch schon ein paar super Nam ensvorschläge. Wie wär’s mit „Der Schwartze Kanal“ oder „Der Schwartz-Seher“? Das hätte bestimmt einen großen Unterhaltungswert.

Antworten
Gerhard A.Schwartz
14. Juni 2015 um 19:47
Danke für die Anregungen, Beobachter des Beobachters der Kulturen der Moderne!
Die werde ich mir merken, nicht schlecht!


Damit war der SOZIOLOGISCHE Austausch zum Thema "Einheitswissenschaft" beendet!