Emotional-ideologisch korrekte "Erklärung": "Durchgeknallt!"
Reicht diese Reaktion für selbständig DENKENDE Menschen?
Die emotional-ideologischen Reaktion hier kann ich gut nachvollziehen. Es geht mir NICHT um eine Rechtfertigung des islamischen und islamistischen Vordringens in Europa. Im Gegenteil, die naive, als Toleranz maskierte Hilflosigkeit und Ignoranz gegenüber diesem Extremismus und seinen heimlichen Sympathisanten lehne ich zutiefst ab, wie jeder Leser meiner Beiträge weiß.
Darüber hinaus ist es aber sinnvoll, nicht genau den
gleichen Fehler zu machen wie die Scharia-Islamisten und die eigene Ideologie
kritiklos zu verherrlichen, sonst sieht man „den Balken im eigenen Auge“ nicht
und ist mitverantwortlich für den blutigen Kampf, der auf uns zukommt.
Ich unterscheide 3 strukturelle Ebenen:
1.)
Individuell-psychologisch:
In meiner Arbeit mit Hochbegabten z.B.
stelle ich immer wieder fest, dass diese Begabung mit einer extremen
Sensibilität gekoppelt ist. Diese
Hypersensibilität ist auch wissenschaftlich erforscht worden. In dieser
Hinsicht nehmen sie möglicherweise die Orientierungs- und Sinnlosigkeit in
einigen Bereichen unserer Gesellschaft besonders intensiv wahr. Gleiches gilt
wahrscheinlich auch für die dahinter stehende Manipulation durch
Medien/Propaganda/Werbung/Bastardökonomie, die den Wertekatalog in den
kapitalistisch-imperialistischen Gesellschaft bestimmt und nur ein schaler
Ersatz für fundamentale, grundsätzliche Orientierungen bietet, die diese jungen
Leute suchen.
Zusätzlich kommt natürlich in einigen Fällen die Lust zum Abenteuer dazu, ungewöhnlich leben, ABER da würde eigentlich die Fremdenlegion reichen!?
Zusätzlich kommt natürlich in einigen Fällen die Lust zum Abenteuer dazu, ungewöhnlich leben, ABER da würde eigentlich die Fremdenlegion reichen!?
2.)
Psychosozial:
Wenn sie aus Familien stammen, die versucht
haben ihnen eine Wertorientierung (z.B. christliche Werte usw.) jenseits dieser
medial-manipulativen Oberflächlichkeit zu vermitteln, setzen diese jungen Leute
diesen Versuch in einer derart extremer Art und Weise um, die die Eltern
selbstverständlich „so nicht gewollt haben“. Sie nehmen ihre Eltern quasi
teilweise ernster in dieser Hinsicht als diese sich selbst mit ihren
Kompromissen. Sie fühlen sich wahrscheinlich als Revolutionäre gegenüber den lauen Kompromisslern in
moralisch-ethischer Hinsicht. Ich erinnere mich an meine Beschäftigung mit Gudrun
Ensslin von der RAF. Ihr Vater war
evangelischer Pfarrer und sie hat seine moralischen Grundsätze ernst genommen
in einer Gesellschaft, die das Gegenteil dieser Ethik für sie verkörperte. Sie
knallte Bank-Vorstände als prominente Vertreter dieses menschenverachtenden
Systems ab, ohne mit der Wimper zu zucken.
3.) gesellschaftlich-soziologisch:
3.) gesellschaftlich-soziologisch:
Die Missstände in dieser Gesellschaft werden
ABSOLUT gesehen nicht geringer, wenn man sie auf das System der Scharia und des
Islamismus bezieht. Relativ gesehen ist das vielleicht so. Aber wenn jemand die
„Freiheit“ in unserer Gesellschaft für absolut überzeugend hält, weil wir keine Sklaven
mehr halten dürfen oder in der DDR keiner laut seine Meinung äußern durfte, ist
das natürlich auf geistige Beschränkung zurückzuführen oder muss als
emotional-ideologische Schaumschlägerei bezeichnet werden.