Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Mittwoch, 1. August 2018

Der SozialREALISMUS der Massenmedien!

Massenmedien und Freiheit!

Wer die Massenmedien, heute insbesondere die sozialen Medien, kontrolliert, prägt die Öffentlichkeit und steuert durch Bilder und Symbole das Verhalten/Denken/Fühlen der Masse/Mehrheit in einer Gesellschaft!

Neben der Propaganda und der Unterhaltungsindustrie führt z.B. die Freiheit der Werbung (Resultat der liberalistischen Freiheits- und Aufklärungsideologie) zur Perversion der Freiheit, wie sozialpsychologisch-wissenschaftlich nachgewiesen wurde:

„Doch es gibt einen noch viel stärkeren und tiefgreifenderen Einfluss auf unser Verhalten (als den situativen sozialen Kontext, G.Sch.), bei dem unsere eigentlichen Interessen oft keine Rolle spielen: die WERBUNG (Hervorh. G. Sch.). Die Hersteller von Snacks und anderen ungesunden Dingen geben sich alle Mühe, uns dazu zu bewegen, ihre Produkte zu konsumieren, statt uns gesund zu ernähren. Und unsere Studien zeigen, dass ihre Werbekampagnen zum Erfolg führen. Dabei wurden Probanden Bilder von leckeren Gerichten vorgelegt, um die mit Essen, Geschmack und Belohnung in Zusammenhang stehenden Gehirnareale zu aktivieren.
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Kinder wie Erwachsene konsumierten beträchtlich mehr von den Goldfischli, wenn in dem Video Werbung gezeigt wurd, als bei der Vorführung von werbefreien Clips.“ (Bargh 2018:293)

Was sagt nun die aktuelle, dauernd von Interdisziplinarität entzückt schwafelnde „wissenschaftliche“ Pippi-Langstrumpf-Soziologie, die Wissenschaft, die ursprünglich einmal „soziales Verhalten“ ERKLÄREN wollte, zur Werbung?

Nur zwei Beispiele:

1.) In seinem Buch „Soziologie der Werbung“ kommt Thomas Schnierer im Abschnitt „Die sozialen Auswirkungen der Werbung“ zu dem Schluss: „ Es geht genauer gesagt um einen Wandel in der Betrachtung der Massenkommunikation, der dazu geführt hat, daß ganz allgemein die Einschätzung des Einflusses der Massenmedien, und damit zwangsläufig auch die Einschätzung der Auswirkungen der über Massenmedien laufenden Werbung eine deutliche Entdramatisierung erfahren hat.“ (Schnierer 1999: 241)


2.) Der Kontingenztheoretiker und Fachmann für symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien Luhmann, der die Strukturperspektive in der Soziologie konstruktivistisch destrukturiert hat, stellt schlicht, alteuropäisch-kausal und komplexitätsideologisch (http://bds-soz.de/?p=1060 ) eindeutig und unrealistisch fest: „Die Werbung kann nicht bestimmen, was ihre Adressaten denken, fühlen, begehren.“ (Luhmann 1996: 92)