Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Samstag, 19. August 2017

Nassehi und Lessenich im Dialog!

Soziologie am wissenschaftlichen Abgrund!

Zwei Sozialkonstruktivisten im bodenlosen, emotional-ideologischen Vakuum der Universität!

Nassehi und Lessenich demonstrieren eindringlich, wie notwendig ein sozialrealistisch-wissenschaftliches Fundament für die Soziologie ist.

Intellektualistische Phantastereien und naiver Gesinnungsfetischismus mit überholten, linken Leerformeln demonstrieren den unaufhaltsamen Sterbeprozess dieser Form von Geisteswissenschaften.

Nassehi präsentiert wieder einmal preisverdächtiges, medial wirksames Soziotainment, Eloquenz und Rhetorik auf höchstem Niveau.
Was das allerdings mit Wissenschaft und wissenschaftstheoretisch fundierter soziologischer Theorie zu tun haben soll, hat er selbst mir in unserer zufälligen Blog-Konfrontation, als er dem hilflosen Fuzzy-Kollegen Thomas Kron systemtheoretischen Beistand zu leisten versuchte, auch nicht erklären können (nachlesbar im Blog-Post vom 3.4.2015).

Allerdings hat schon Plato sophistische Rhetorik von ernsthafter Wahrheitssuche abgegrenzt.
Nassehi hat sie in der Soziologie systemtheoretisch-komplexitätsideologisch perfektioniert, verkauft sich damit medial genial-arrogant schmunzelnd und schwadroniert systematisch, operativ konstruktivistisch, am ontologisch Wesentlichen vorbei. Und keiner merkt es ("Des Kaisers neue Kleider").

Kurt Gödel, der geniale Logiker und Mathematiker (Unvollständigkeitstheoreme) und platonische Realist, der die Differenz zwischen dem Beweis innerhalb eines logisch konsistenten Systems und Wahrheit mathematisch bewiesen hat, nannte das, was dem systemtheoretischen Verstandesakrobaten fehlt, um sich der Wahrheit anzunähern und Selbstreferenz zu begreifen, rationale Intuition.

Nassehi ist der unangefochtene Dschungelkönig des sozialkonstruktivistischen Soziotainments (RTL auf universitärem, intellektualistischem Niveau).

Aber zurück zur Möglichkeit einer sozialrealistisch-wissenschaftlichen Soziologie!

Der Geist ist ein emergenter Teil der Natur und folgt sozialen Naturgesetzen, ebenso wie die Gesellschaft.

Es gibt keine prinzipielle wissenschaftliche Alternative zur naturwissenschaftlichen Methodologie, nur eine der Soziologie angemessene Form und Methode dieser Methodologie.

Eine ergänzende Klärung aus FB-Kommentaren:


Daniel Känguru Herr Schwartz, ich verstehe Ihr Problem nur halb. Natürlich ist deduktives Vorgehen Mittel der Wahl zur wissenschaftlichen Erkenntnis, allerdings hat man schon lange erkannt, dass Deduktion allein nicht funktioniert. Gerade die sozialwissenschaftlichen Theorien sollen ja eine "mittlere Reichweite" bedienen und schließen explizit einen allgemeinen, dauerhaften Anspruch auf Wahrheit aus. Sie scheinen mir dies aber grundsätzlich abzulehnen und die Gesellschaft sehr einfach auf "soziale Naturgesetze" zu reduzieren. Dann müssen Sie aber auch so konsequent sein und die Falsifikation ihrer Theorie zulassen. Wenn Sie fordern auf der Basis naturwissenschaftlicher Prämissen zu deduzieren, sind wir beim menschlichen Verhalten sehr schnell an einer Grenze angelangt. Natürlich können Sie sagen, Gen X oder Y sorgt für dieses oder jenes Verhalten. Was nun, wenn empirisch festgestellt wird, dass es Abweichler gibt die dieses Verhalten nicht zeigen? Sie können nicht so streng an menschliche Verhaltensweisen herangehen. Und besonders die Annahme, dass die Gesetze der Naturwissenschaften auch das menschliche Verhalten bestimmen ist bereits ein induktiver, in Ihrer Ansicht vermutlich nicht legitimer, Schluss. Diesen Zusammenhang müssten Sie erst einmal beweisen.
Ich hoffe, es geht Ihnen nicht nur um den Streit um die "richtige" Metatheorie... das wird niemanden glücklich machen....

Verwalten

Gerhard Schwartz Daniel Känguru: "Natürlich können Sie sagen, Gen X oder Y sorgt für dieses oder jenes Verhalten. Was nun, wenn empirisch festgestellt wird, dass es Abweichler gibt die dieses Verhalten nicht zeigen?" "Und besonders die Annahme, dass die Gesetze der Naturwissenschaften auch das menschliche Verhalten bestimmen ist bereits ein induktiver,..." Das ist ein Missverständnis! Ich spreche von der naturwissenschaftlichen METHODOLOGIE als wissenschaftlich alternativlos wie es z.B. auch Piaget überzeugend in seinem evolutionären Ansatz dargelegt hat, die im Falle der SOZIALEN Naturgesetze (bezogen auf eine EMERGENTE Ebene der Natur) eine besondere METHODE erfordert. In meiner Konzeption des methodologischen Strukturalismus deute ich an (es geht um die SKIZZE eines möglichen sozialrealistisch-wissenschaftlichen Forschungsprogramms), dass Strukturen auf allen Ebenen (inklusive der Persönlichkeitsstrukturen der Individuen) die VerhaltensVERTEILUNGEN determinieren. Es geht also um statistische Gesetze, die Abweichungen selbstverständlich implizieren (in der Quantenmechanik ist es übrigens PRINZIPIELL ähnlich). Ich habe mir wegen des desolaten Zustands in der universitären Soziologie die Mühe gemacht, bisher 5 kurze Artikel in "soziologie heute" zu veröffentlichen, die in meinem Blog nachlesbar sind. Für ein sinnvolles Gespräch ist es selbstverständlich, sich die heute unübliche Mühe zu machen, sich darauf zu beziehen. Ihre Fragen wären in der Form dann nicht entstanden. Metatheorie liefert übrigens mein Lehrer Niklas Luhmann, bei dem persönlich ich begeistert studiert habe und den ich jetzt relativiere, weil er die Entwicklung der Soziologie als Wissenschaft und eine fundamentale Theorie ("mittlere Reichweite" ist ohne Fundament wissenschaftlich ergänzungsbedürftig), um die es immer bei wissenschaftlichen Prozessen idealiter geht, be- oder vorübergehend sogar verhindert ("Komplexitätsideologie"). Theoretisch und wissenschaftstheoretisch fundierte ERKLÄRUNGEN sind wissenschaftlich entscheidend: „For most of the history of our species, we had almost no success in creating such knowledge. Where does it come from? Empiricism said that we derive it from sensory experience. This is false. The real source of our theories is conjecture, and the real source of our knowledge is conjecture alternating with criticism. We create theories by rearranging, combining, altering and adding to existent ideas with the intention of improving upon them. The role of experiment and observation is to chose between existing theories, not to be source of new ones. We interpret experiences through explanatory theories, but true explanations are not obvious. Fallabilism entails not looking to authorities but instead acknowledging that we may always be mistaken, and trying to correct errors. We do so by seeking good explanations- explanations that are hard to vary in the sense that changing the details would ruin the explanation. This, not experimental testing, was the decisive factor in the scientific revolution, and also in the unique, rapid, sustained progress in other fields that have participated in the Enlightenment.“ (Deutsch 2011: 32)



Will die Linke den #Kapitalismus abschaffen?
Ein #Blog von Philipp Adamik


Ein Beitrag zur Debatte zwischen Armin Nassehi und Stephan Lessenich
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