oder
DER HILFLOSE
PROFESSOR (3)
Der hilflose Professor (2) ist bei mir in FB nachzulesen.
Hier noch ein
„INTELLEKTUELL unergiebiger“ Text eines MENSA-Mitglieds, den Herr
Prof. Etzemüller gnädigerweise NOCH freigeschaltet und NICHT
kommentiert hat.
„Intellektuell“
war nie mit „intelligent“ identisch, aber seit der Bologna-Reform
ist „intellektuell“ oft Lichtjahre von „intelligent“ entfernt.
Die Intellektuellen sind zu einem emotional-ideologischen Zirkel
degeneriert, in dem sich die “aufgeblasene Rhetorik“ (Markus
Gabriel) wie ein Virus ausbreitet und das demokratisch aufgepeppte
Mittelmaß und „der kleinste gemeinsame Nenner“ die Messlatte für
die konstruktivistische „Wahrheit“ darstellen.
60% Studenten pro
Jahrgang sind nun mal auch 30 mal mehr Intelligenz als 2%
Hochbegabte, die zum Teil nicht an einer HOCHschule studieren, weil
sie die Abwertung der Durchschnittsgehirne nicht ertragen und sich
verletzt zurückziehen oder schlicht ihre Hochbegabung als Problem
nicht erkennen.
Dass 60 = 30 x 2
ist, kann doch jeder nachrechnen, notfalls mit dem Taschenrechner,
sagen die Intellektuellen!
Da liegt der Herr
Professor doch voll im Trend der Zeit und die Professoren müssen,
soziologisch gesehen, ja auch den 60% angepasst werden, was
autopoietisch passiert.
Und überhaupt: Was
ist schon „IQ“? Weiß doch heute JEDER, dass das ein
willkürliches Konstrukt ohne jeglichen WIRKlichen, objektiven
Hintergrund ist, einfach eine andere Wahrnehmung, ein beliebig
auswechselbares Konstrukt!
Nur fleißig
trainieren, „Einstein“ steckt in jedem von uns, Epiphänomen nennen
das die Intellektuellen heute.
Es lebe das
SOZIOtainment an den HOCHschulen! Erkenntnissuche war gestern.
Zum Text:
Herr Prof.
Etzemüller schrieb u.a.:
„Es waren die
Speers, Schachts oder die Generäle, die den Krieg verlängerten,
weil sie ihr Handwerk verstanden und ohne Widerstand zu leisten
ausübten, nicht die Ideologen aus dem Lager Rosenberg. Hätten die
mal das Sagen gehabt. Dann wäre dass Reich nämlich schon 1935
wirtschaftlich restlos ruiniert gewesen, hätte nie den Krieg führen
können etc. (vgl. z.B. Adam Tooze, Ökonomie der Zerstörung).
Leider gab es immer noch zu viele rationale Experten im “3.
Reich”.“
Kommentar Gerhard
Schwartz:
„„Nett“ hätte
ich FAST zu der emotional-ideologischen Harmonie gesagt, wenn ich
IHRE disziplinarische Zurechtweisung vergessen hätte, Herr
Professor!
Aber zum Thema!
Soziologisch im
Sinne einer MÖGLICHEN wissenschaftlichen STRUKTUR-Soziologie ist die
Erklärung der Entwicklung der Soziologie im Nationalsozialismus und
im Dritten Reich relativ einfach (Reduktion von Komplexität).
Die Ideologie des
NationalSOZIALISMUS und die praktischen, politischen Anfänge im
Dritten Reich prägten das TYPISCHE Verhalten der Masse/Mehrheit der
Soziologen und das der abweichenden Minderheit, die zum Teil
Deutschland verließ.
So etwa würde die
von mir angedeutete „Soziologie des Unbewussten“ und ein damit
verbundener „methodologischer Strukturalismus“ anfangen.
Die Soziologen waren
UNBEWUSST fasziniert von dem gesellschaftlichen
Gemeinschafts-Quasi-Experiment, das der Nationalsozialismus 1933
versprach. Sie sahen endlich eine historische Gelegenheit,
WISSENSCHAFTLICH vorwärts zu kommen und ähnlich zu arbeiten wie
die Sozialpsychologen SPÄTER in ihren tatsächlichen Experimenten
zu Gemeinschaft und Autorität (Asch/Milgram/Festinger usw.).
Es fand daraufhin
das statt, was sozialpsychologisch sehr gut objektiv-wissenschaftlich
erforscht ist.
Das Denken wurde
emotional-ideologisch auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduziert
und im Falle der dramatisch wirksamen Ideologie des
Nationalsozialismus in den Anfängen 1933 gleichzeitig autoritär
emotional-ideologisch fanatisiert.
Ein SOZIALES
NaturGESETZ, das auch heute innerhalb der Konsens-Demokratie und auf
der Basis der liberalistisch-individualistischen IDEOLOGIE wirksam
ist, allerdings erheblich subtiler aufgrund der massenpsychologischen
Manipulation der Medien und der Bilderflut, von der der
Meister-Schüler Goebbels in seiner Anwendung von Le Bons
Massenpsychologie, die man heute treffender MassenSOZIOLOGIE nennen
müsste, sicher fasziniert wäre.
Das zu begreifen,
ist natürlich emotional-ideologisch NACH 1945 und dem Holocaust
UNMÖGLICH im Rahmen der „aufgeklärten“
liberalistisch-individualistischen IDEOLOGIE und des
„methodologischen Individualismus“.
Andererseits war die
Sympathie der marxistischen und sozialistischen Soziologen für die
DDR in der 68-er Bewegung von der gleichen an der Gemeinschaft
orientierten anti-liberalistischen und -kapitalistischen IDEOLOGIE
geprägt, wurde aber ideologisch und soziologisch durch Luhmanns
konservative Systemtheorie und die liberal-individualistische
Ideologie überhaupt relativiert und kommt heute nach dem
Zusammenbruch der DDR und des Marxismus (als ÖKONOMISCHE Ideologie)
nur mehr als kommunitaristische Phantasie oder in rechten und/oder
konservativen Gesellschaftsvorstellungen soziologisch, ideologisch
und politisch vor.
Durch den Holocaust
ist die junge Wissenschaft der Soziologie so traumatisiert und
schockiert worden, dass sie in eine wissenschaftlich-theoretische
Starre verfiel, die bis heute andauert.
Lediglich Luhmann
hat mit seiner metatheoretischen Systemtheorie für Bewegung gesorgt,
die allerdings soziologisch-WISSENSCHAFTLICH folgenlos geblieben ist,
weil die kausal-wissenschaftlichen Implikationen seines
funktionalistischen Ansatzes noch nicht formuliert und auf die Ebene
einer soziologisch-wissenschaftlichen Theorie transferiert worden
sind.
Sie dient lediglich
als heuristischer Ideengeber für mehr oder weniger intelligente
intellektualistische Gedankenspiele und systemische Experimente, die
allerdings gesellschaftlich und soziologisch mit dem hohen Preis der
fatalen Komplexitäts-IDEOLOGIE und der Verantwortungslosigkeit
gegenüber STRUKTUREN und ihren Wirkungen bezahlt werden.
Wissenschaftstheoretisch
und theoretisch war die Soziologie in der Weimarer Republik mit einer
spannenden Dreiteilung konfrontiert, die immer noch auf einen
überzeugenden nächsten Schritt in Richtung Integration und
VERWISSENSCHAFTLICHUNG der damals pubertierenden Soziologie wartet.
Dirk Käsler
beschreibt die drei Dimensionen, die am Ende der Weimarer Republik
unverbunden miteinander konkurrierten, so:
1.) die
naturwissenschaftliche Perspektive (Leopold v.Wiese -Beziehungslehre)
2.) die
sozialwissenschaftliche Perspektive (Weber/Mannheim/“methodologischer
Individualismus“)
3.) die
kulturwissenschaftliche Perspektive (Otmar Spann)
Die Kategorie des
Unbewussten, die selbst für Systemtheoretiker wie Fuchs DIE
Schwachstelle der Systemtheorie ist und für den
„rational-choice-Ansatz“ und den „methodologischen
Individualismus“ selbstredend den a-rationalen blinden Fleck
darstellt, bietet eine hervorragende Möglichkeit der Integration.
Durch den
a-rationalen Schock des Holocaust ist dieser Schritt innerhalb der
traumatisierten n Soziologie emotional-ideologisch fast so unmöglich,
wie wissenschaftlich notwendig.
Ihr zutreffender,
emotional-ideologischer Hinweis (oder ist das eine Erkenntnis?) „Das
zeigt, dass der tiefe Glaube an (wissenschaftliche) Objektivität
politisch/moralisch geradezu verheerende
Effekte haben kann“
ist politisch bemerkenswert vor dem Hintergrund, dass Sie für
rationale, objektivierbare Erkenntnisse bezahlt werden sollten.
Zweitens ist diese
Gefahr mit dem menschlichen Denken/Fühlen und den Anwendungen seiner
Produkte überhaupt im Wesentlichen (Entschuldigung, schon wieder
vergessen, Herr Professor!) verbunden.
Fukushima, die
Atombombe, der Salafismus, der Holocaust oder die Ausrottung der
nordamerikanischen Indianer zeigen in dieser Hinsicht SOZIOLOGISCHE
Parallelen.
Diese Probleme
werden nicht durch mehr Irrationalismus, Relativismus und durch die
aufgeblasene Rhetorik (Markus Gabriel) des Konstruktivismus gelöst,
sondern in dem eine WISSENSCHAFTLICHE Soziologie die sozialen
NaturGESETZE menschlicher Sozialität objektiv-wissenschaftlich auf
der Basis einer überzeugenden Methodologie erforscht, um soziale
Prozesse jenseits der offensichtlichen IRRATIONALEN Entwicklungen zu
GESTALTEN.
Es geht also um MEHR
Objektivität, um emotional-ideologische Pseudo-Objektivität zu
vermeiden und den GLAUBEN an Objektivität durch die rationale
Orientierung an Rationalität zu ersetzen.
Das
emotional-ideologische,
liberalistisch-individualistisch-interaktionistische
„Wir-wünschen-uns-was“ mit entsprechender
emotional-ideologischer Wohlfühl-Zone als Alternative führt mit
Sicherheit in den praktisch-politischen Abgrund, der sich hinter der
wissenschaftstheoretisch-theoretischen Sackgasse der Soziologie
versteckt.“