„Der britische
Historiker Geoffrey Elton hat den postmodernen Trend einmal als >die
intellektuelle Entsprechung von Crack< bezeichnet, weil sein
verführerisches Motto >Alles ist möglich< seien Anhänger von
der Verpflichtung befreit, logische, zusammenhängende Gedanken zu
formulieren.
(Buchanan 2008: 32)
Mit der
soziologischen Systemtheorie Luhmanns hat der Konstruktivismus eine
andere, nicht weniger an Crack erinnernde Variante, generiert, vor
allen Dingen bei seinen Epigonen nachlesbar.
Zusammenhängende
Gedanken entfernen sich von der sozialen Realität und schweben
bodenlos darüber in der Wolke der Komplexitäts-IDEOLOGIE, in der
sie INTERN unangreifbar mangels realistischer Selbstwahrnehmung
operativ konstruktivistisch der WIRKLICHKEIT entrückt sind.
Die objektive
WIRKLICHKEIT existiert für die postmodernen Konstruktivisten nicht,
es gibt nur noch Sprache und Texte.
Mark Buchanan, ein
theoretischer Physiker, dazu:
„Viele andere
Sozialwissenschaftler scheinen resigniert das Handtuch geworfen zu
haben und beschäftigen sich damit, die Werke großer Denker
vergangener Zeiten wiederzukäuen. Die akademischen Debatten darüber,
was Hobbes, Weber, Durkheim, oder Smith eigentlich ausdrücken
wollten, im Gegensatz zu dem, was sie tatsächlich sagten, oder was
ein anderer Wissenschaftler glaubt, dass sie einmal gesagt hätten,
nehmen wahrlich kein Ende.Und dann gibt es noch die im wahrsten Sinn
des Wortes verrückten Sozialwissenschaftler, die sich in ihrem
>genialen< Denken über all die chaotischen Details der wahren
Welt hinwegsetzen und sich in abstrakte Theorien flüchten, ohne auch
nur einen Gedanken daran zu verschwenden, diese Theorien dem
Praxistest zu unterziehen. Besonders ausgeprägt ist diese
Herangehensweise in den >postmodernen< Denkschulen, die
absurderweise großen Einfluss haben. Die Wirklichkeit sei
stattdessen willkürlich und >konstruiert<, abhängig von
gesellschaftlichen Übereinkünften und Konventionen. Zudem wird
üblicherweise behauptet,, dass alles als Text angesehen werden
könne, weil unser Denken und unserer Kommunikation unternnbar mit
Sprache verbunden seien. Der Unterschied zwischen
sozialwissenschaftlichen Theorien und Literaturkritiken sei somit
verschwindend gering. Nichts, was jemals geschrieben worden sei,
drücke eine unverrückbare Wahrheit aus, denn jeder Leser
interpretiere den Inhalt auf seine Weise.“ (Buchanan 2008: 32)
Die von Buchanan im
Anschluss skizzierte „Sozialphysik“ ermöglicht einen
komplementären Anschluss an die von mir angedeutete „Soziologie
des Unbewussten“.
Die Sozialphysik
untersucht die ENTSTEHUNG von Strukturen, unabhängig von den
Motivationen und Rationalisierung der Individuen und unbeabsichtigte
Muster, die sich aus den Interaktionen ergeben.
Die „Soziologie
des Unbewussten“ und der „methodologische Strukturalismus
konzentrieren sich auf die Verselbständigung dieser
STRUKTUREN/Muster, die dann wiederum die VerhaltensVERTEILUNGEN auf
den jeweiligen sozialen Ebenen determinieren und im NORMALfall die
durch spontan entstandene Selbstorganisation entstandenen Muster als
objektiv erkennbare Ursachen für das Verhalten der Masse/Mehrheit
verwerten und WISSENSCHAFTLICH erfassen können.
Mit der Anwendung
solcher sozialen NATURgesetze können soziale Prozesse rational
gestaltet und optimiert werden.
Die Gesetze der
Gruppendynamik (Selbstorganisation) können z.B. dafür verwandt
werden, Gruppen so STRUKTURELL zusammenzustellen (inkl. autoritär
vorgegebener Regeln), dass optimale RESULTATE unabhängig von den
individuellen Motiven der Mitglieder erzielt werden („The
Difference“/Page)!