Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Sonntag, 30. August 2015

Entdeckungs- oder Begründungszusammenhang?


Die Wissenschaftstheorie von Prof. Dr. Hella von Unger (LMU München)!!

Die Verwechslung von Entdeckungs- und Begründungszusammenhang!

Die verspätete und ungewollte Antwort auf meine Frage bezogen auf wissenschaftstheoretische /methodologische Grundlagen von Frau Professor Dr. von Unger!

Jetzt verstehe ich, warum Sie mir NICHT geantwortet hat, sie versteht überhaupt nicht, worum es geht!

Hier ihre Antwort auf einen anderen, ein wenig kritischen Kommentar, der NICHT einmal die Wissenschaftlichkeit der „qualitativen Forschung“ generell in Frage stellte (nachlesbar im Blog der DGS):

„Sehr geehrter Leser,
ich werde Ihre Kommentare nicht weiter beachten, da eine Grundvoraussetzung fehlt, um in eine ernsthafte Diskussion einzutreten: wenn nicht schon Kenntnis, dann zumindest Neugier und Respekt für den Standpunkt des Gegenübers. Sie sprechen der qualitativen Forschung die Wissenschaftlichkeit ab und scheinen nicht zu verstehen, dass es in der Soziologie und der empirischen Forschung mehrere Paradigmen und verschiedene Wege zur Erkenntnis gibt. Der „Paradigm War“ der 1990er Jahre ist vorüber – und die qualitative Forschung ist noch da, sie ist etablierter, interessanter und vielfältiger als je zuvor. Get used to it. Dann können wir gern mal ins Gespräch kommen.“

Neugierde und Respekt?????

Diese psychologischen Kategorien demonstrieren zwar wieder einmal, dass PSYCHOLOGIE an allen Ecken und Enden benutzt wird, um SOZIOLOGIE zu vermeiden.

Wenn ein Arbeiter am Stammtisch so zum Thema „Wissenschaft“ Stellung nehmen würde, wäre ich neugierig und hätte Respekt, aber bei der ordentlichen PROFESSORIN Dr. Hella von Unger von der altehrwürdigen LMU in München!?

Es geht um den Respekt vor der „Soziologie als WISSENSCHAFT“ und nicht um persönliche Animositäten, Frau Professor!

von Unger: „dass es in der Soziologie und der empirischen Forschung mehrere Paradigmen und verschiedene Wege zur Erkenntnis gibt. Der „Paradigm War“ der 1990er Jahre ist vorüber – „

Sie verwechseln den Entdeckungs- und den Begründungszusammenhang, Frau Professor!

Wie unterscheiden sie denn amüsante und lehrreiche Anekdoten und Meinungen von WISSENSCHAFTLICHER Erkenntnis????

Ihre Vorliebe für Anglizismen und dem damit verbundenen Vorgaukeln eines internationalen Fundaments verdeckt die Tatsache, dass es in der universitären Soziologie eine emotional-ideologische, kaum noch zu durchdringende Abschottung gibt, INNERHALB derer einige Weltanschauungsgruppen, kollegial-pensionsberechtigt tolerant, ihre pseudo-wissenschaftlichen kritischen, systemtheoretischen oder interpretativen Süppchen kochen und diese Vorspeise hochtrabend „Paradigm“ nennen und als Hauptgang und Pluralismus verkaufen, der so präsentiert zum HEUTIGEN ZEITPUNKT (im Gegensatz zur historischen Entwicklung) unwissenschaftliche Beliebigkeit bzw. emotional-ideologische „Wahrheit“ (s.a.Wissenssoziologie) und die Absurdität „suprawissenschaftlicher Erkenntnis“ (Piaget) demonstriert.

Jetzt erst verstehe ich die Bemerkungen eines früheren Studienkollegen, der mittlerweile ein bekannter und renommierter Soziologie-Professor geworden ist, als er mich auf „Forschungspräferenzen“ hinwies.

Respektlos, dümmlich und ignorant ist es auf eine ernst gemeinte Frage „Roland Kaiser“ zu soziologisieren oder soziologisieren zu lassen, und NICHT Stellung zu nehmen zu der zutreffenden, von der DGS unterstützten, Beschreibung Ihres Kollegen Prof. Dr. Gerhard Wagner:

"            "Das (dass keine aktuellen Publikationen zum aktuellen Stand der Forschung soziologischer Wissenschaftstheorie zu finden sind, G.A.S.) ist kein Zufall, denn im Unterschied zu anderen Einzelwissenschaften findet man in diesem Fach noch nicht einmal annähernd eine facheinheitliche Konzeption von Gegenstand und Methode, die man referierend vorstellen könnte. Was man findet, sind viele widersprüchliche Positionen (Braun,2008), die überblicksartig vorzustellen müßig wäre. Man würde damit nur einen Missstand dokumentieren, der offenbar für den Missstand des ganzen Fachs verantwortlich ist. 'Es gibt in diesem Fach derzeit keinen Stand der Erkenntnis', lautet die öffentlichkeitswirksame (Hervorhebung .G. A. S.) Kritik anlässlich des Jubiläumskongresses, den die Deutsche Gesellschaft für Soziologie zur Feier ihres 100-jährigen Bestehens 2010 in Frankfurt am Main ausgerichtet hatte ( Kaube 2010).
Als wollten sie dieses
vernichtende Urteil ( Hervorhebung G.A.S.) bestätigen, ließen kurz darauf Fachvertreter in einer Befragung durchblicken, dass es tatsächlich keinen 'Konsens über das Grundwissen der Disziplin' gibt, was sich in erster Linie mit einer 'fehlenden gemeinsamen wissenschaftstheoretischen Vororientierung im Fach' erklären lässt (Braun & Ganser 2011:171)
Da die Soziologie offenbar wie ein Computer abgestürzt ist,..." (Wagner 2012:1)
                  
             Glauben Sie ernsthaft, für wissenschaftlichen Respekt gäbe es keine Grenzen, hinter denen es um MACHT und Kampf geht, abhängig vom der emotional-ideologischen Abschottung von Erkenntnis. Verdient jeder emotional-ideologisch gesicherte Unfug WISSENSCHAFTLICHEN und persönlichen Respekt?
             Was für eine „unsoziologische“ Sichtweise für eine Professorin der Soziologie, unglaublich!
             VERNÜNFTIGE Gespräch sind nur unter bestimmten Bedingungen SOZIOLOGISCH möglich (aus meinem Blog):
             „Wann funktioniert ein vernünftiges Gespräch mit einer anderen Person oder in   Kleinstgruppen?
                 
              
Mindestens drei Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

1.) Die Personen müssen annähernd ähnliche, intellektuelle Verarbeitungskapazitäten haben.
Im Zeitalter der Massen- und Intellektuellen-VERblödung wird diese Dimension meistens mit formaler Bildung verwechselt, mit der diese Bedingung NICHTS zu tun hat.
Im Gegenteil, heutzutage täuscht ein hohes formales Bildungsniveau oft aufgrund der damit verbundenen Verblödung eine intellektuelle Verarbeitungskapazität vor, die schlicht nicht vorhanden ist und oft durch eine aufgeblasene Rhetorik verdeckt wird.

2.) Die Personen müssen eine MINIMALE emotional-ideologische Basis haben ODER ihre emotional-ideologische Basis zum Thema des Gesprächs machen können.
Ansonsten entstehen nur emotional-ideologische Machtkämpfe unter dem Deckmantel von vermeintlicher Rationalität.

3.) Die Personen müssen die ehrliche Absicht haben, sich jenseits von emotional-ideologischen Komfortzonen auszutauschen und voneinander zu lernen. Soziologisch eine höchst unwahrscheinliche, aber mögliche Bedingung.



                         
                                                                                                                                                                                                                                    
                                              
                                     
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