Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Montag, 25. Mai 2015

Die SOZIOLOGIE der alten Männer


Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten!

Wie können alte Männer soziale Prozesse im Normalfall ENTSCHEIDEND beeinflussen?

1.) durch Weisheit/Charisma („guru-like“),

2.) durch überlegene Intellektualität/Erfahrung ( Gehirnzellen erneuern
sich vom Alter unabhängig, WENN mit Begeisterung neue
Lernprozesse stattfinden!),

3.) durch Geld/Vermögen/Reichtum,

4.) durch indirekt ausgeübte GEWALT, die mit Geld gekauft werden kann.

Die Wirkung über die Ausstrahlung dieser alten Männer übt auf das UNBEWUSSTE ihrer Umgebung einen entscheidenden, Verhaltens verändernden Einfluss im Normalfall aus („Soziologie des Unbewussten“/“methodologischer Strukturalismus“).

Die Ebene der kulturellen Struktur einer Gesellschaft bestimmt die dominierende, wahrscheinliche  Haltung und das Verhalten gegenüber alten Männern.

Aktuell ist sie in den westlichen Gesellschaften von Respektlosigkeit gegenüber dem Alter und Jugendwahn geprägt, Alte werden, durch Werbung manipuliert gefördert, assoziiert mit Treppenlift, Rollator und Demenz, Junge mit Kreativität, "Alles ist möglich!" und "Smartphone bildet grenzenlos!"

Im Islam und China (Konfuzianismus) spielt dagegen Respekt vor Alter und Erfahrung eine entscheidende Rolle.

Montag, 18. Mai 2015

GEWALT



Immer mehr Individuen und Gruppen in der Gesellschaft entdecken, dass man mit Gewalt und Demonstration/Androhung von Gewalt manche Ziele schneller erreichen kann als mit legalen Mitteln (bei akzeptablem oder minimalem Risiko)!

Die bisher ignorierte, verdrängte oder ideologisch kaschierte (Propaganda/Werbung/Psychiatrie/Schule usw.) Basis aller sozialen Prozesse, nämlich Macht/Gewalt (physisch und psychisch), wird wieder legitimer und offensichtlicher, je mehr die Gesellschaft auseinander fällt und Normen/Moral durch GESELLSCHAFTLICHE Orientierungslosigkeit und Relativismus/Nihilismus/Konsumismus ersetzt werden.

Die Polizei wird immer hilfloser aufgrund der LEGALEN Rahmenbedingungen und der damit zusammenhängenden echten Risiken gegenüber skrupellosen Anwendern von Gewalt. Es gibt mittlerweile praktisch polizeifreie Bezirke in manchen Städten.

Beschleunigt werden diese Prozesse STRUKTURELL durch vier emotional-ideologisch relevante Tendenzen in unserer Gesellschaft:

1.) TOLERANZ wird ab einem bestimmten Grad zur Provokation und zur Einladung von Terror bei entsprechenden emotional-ideologisch motivierten Gruppen und Individuen.


2.) Friedens- und Gewaltfreiheits-IDEOLOGIEN laden, natürlich unbeabsichtigt, dazu ein, GEWALT als Mittel auszuprobieren, um ideologisch im Grenzfall mit NULL-RISIKO Ziele zu erreichen.

3.) Entsprechend der propagierten IDEOLOGIE des RESPEKTS VOR SCHWÄCHEREN in den VERöffentlichten medialen Meinung, greifen diejenigen, die sich nicht gesellschaftlich respektiert fühlen, im Umkehr"schluss" zu Gewalt, weil sie den schnellen, wirkungsvollen Weg zu Resultaten als Ausgleich ihrer GEFÜHLTEN und emotional-ideologisch BESTÄTIGTEN Ausgrenzung (politisch-propagandistisch missbraucht oder emotional-ideologisch gesinnungsethisch naiv benutzt) oft suchen.

4.)Angeregt, bisher normale Grenzen zu überschreiten, werden sie durch die Darstellung erfolgreicher GEWALT in bewegten BILDERN (Filmen und Spielen), die entsprechend disponierte Individuen UNBEWUSST nachahmend übernehmen.

Samstag, 9. Mai 2015

Prof. Nassehi und die Wissenschaft!

Prof. Nassehi und die Wissenschaft!

„Die wissenschaftlich Erörterung kann demgegenüber auf einen solch appellativen Charakter verzichten (wie ihn die Kapitalismus kritische Texte von Ulrich Brandt und Meinhard Miegel in der FAZ Juli/August 2014 demonstrieren, G.A.S.) und tatsächlich wissenschaftlich generierte Fragen beantworten, etwa methodische Fragen, Fragen der angemessenen Datenbasis oder der Verortung, in welcher Tradition bestimmte theoretische Vorannahmen stehen usw.“ (Nassehi 2015: Pos.1192/1201/Kindle)

Und weiter, Herr Professor????

Was unterscheidet die Wissenschaft der Soziologie, die einmal angetreten ist, um soziale Ordnungen und Prozesse zu ERKLÄREN, von philologisch-exegetischer Textforschung und der Produktion von Texten über die Exegese von Texten?

WISSENSCHAFT versucht WIRKLICHKEIT zu begreifen, d.h zu erklären und so weit wie möglich zu prognostizieren (bei SOZIALEN Naturgesetzen-„methodologischer Strukturalismus“- geht es um Wahrscheinlichkeits-Prognosen bezogen auf die VERTEILUNGEN des Verhaltens).
Der systemtheoretische, funktionalistisch-interaktionistische Begriffs-Apparat ist einer von vielen möglichen heuristischen Werkzeugen auf einer metatheoretischen Ebene, weiter nichts.

Wenn die Soziologie-Beamten daraus ein unterhaltsames SOZIOtainment machen, sei ihnen das persönlich gegönnt, aber für WISSENSCHAFT in einem ursprünglichen Sinn ist das nur eine Vorstufe, um wissenschaftliche Theorien und Hypothesen zu entwickeln, die soziale Realität versuchen zu ERKLÄREN und die empirisch überprüfbar (falsifizierbar) sind.

Im Alltagsbereich normaler sozialer Prozesse ist dieser Zusammenhang vergleichbar mit einer Meinung über eine persönliche Möglichkeit, die nicht durch HANDELN Bestätigung sucht. Wer dieses Prinzip zur allgemeinen Grundlage seines PRAKTISCHEN Lebens macht, landet schnell in der Psychiatrie oder kommt zu mir als Gestalttherapeut, weil er unter psychischen Problemen leidet.


Wenn Wissenschaft beim SOZIOtainment stehen bleibt, produziert sie pubertäre Phantasien, die sie als erwachsene Strategien verkauft. Für einen Pubertierenden sehr angemessen, für einen verbeamteten Soziologen mit dem Anrecht auf ein hohes Gehalt und eine fette Pension eine unzumutbare Verschleuderung von Steuern hart arbeitender Menschen, die, wenn sie  auf der Basis eines operativen Konstruktivismus LEBEN würden, dramatische Überlebensprobleme bekämen.

Ein Pubertierender hat das Recht, die Welt neu zu begreifen und eigene Erfahrungen zu machen. Wenn er erwachsen wird, ergibt es sich von selbst, dass er zu dem Schluss kommt, dass er sich in mancher Hinsicht verrannt hatte, was ganz normal ist.

Die universitäre Soziologie ist zu einer irrationalen Anti-Wissenschaft verkommen, die mit ihrem systemtheoretischen Intellektualismus auf höchstem Abstraktionsniveau die soziale Realität verfehlt, in dem sie das a-rationale Fundament statistisch-normaler sozialer Prozesse mit ihrem Begriffs-Karten-Haus ignoriert.

Der „methodologische Individualismus“ hat zwar berechtigte wissenschaftliche Ansprüche, verfehlt aber das SOZIOLOGISCHE Anspruchsniveau. Seine Entwicklung hat gezeigt, dass er nicht in der Lage ist, emergente soziale STRUKTUREN den EIGENEN wissenschaftstheoretischen und methodologischen Ansprüchen entsprechend zu begreifen.

Samstag, 2. Mai 2015

PEGIDA und die universitäre Soziologie!


PEGIDA und die universitäre Soziologie

Prof. Dr. Georg Vobruba (Herausgeber im Auftrag von Konzil und Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie) in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Soziologie“, dem OFFIZIELLEN Forum der DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR SOZIOLOGIE (DGS):

„Die Sozialwissenschaften reagierten auf zweierlei Weise: Einerseits mit Umfrage-Schnellschüssen. Dabei kam heraus, was mancher „Projektleiter“ schon vorher wusste: Es handelt sich um Protest aus der Mitte der Gesellschaft, aus jener Mitte, die sich kaum artikulieren kann, weil Denkverbote, die linke Hegemonie in der Bundesrepublik, political correctness und überhaupt. SOLCHER UNSINN (Herv. G. Sch.) wurde von der Qualitätspresse (PEGIDA-Sprech:“Lügenpresse“) irritierend gnädig aufgenommen: „Viele wollten nicht antworten, deswegen wird die Studie kritisiert. Das Bild sei verzerrt. Darüber kann man streiten, aber es gibt ein erstes Bild“ (SZ 18.1.2015, S.3) Nein, darüber kann man nicht streiten. Solchen („n“ im Originaltext, G.Sch.) Untersuchungen sind höchst fragwürdig, und was davon in der Presse ankommt, ist PURER UNSINN (Herv. G.Sch.)“
(S. 137)

Ich bin als Dipl.-Soziologe Mitglied der DGS und freue mich über diese komplexitätstheoretisch anspruchsvolle wissenschaftlich-soziologische Einschätzung eines aktuellen sozialen Prozesses jenseits jeder emotional-ideologischen Verzerrung.