Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Freitag, 14. August 2015

GleichheitsWAHN!

Der Gleichheits-Wahn. Wir werten uns auf, indem wir versuchen uns in jeden einzufühlen und Unterschiede zu relativieren, Konflikte zu umgehen. Statt Unterschiede anzuerkennen und von jenen zu lernen, die das bessere Argument haben. (Vicci Danielle)


Alles soll gleich sein. Gleich relevant, gleich viel wert, gleich richtig. Damit sich alle gleich wohlfühlen können. So einfach ist das aber nicht, sagt die Soziologin Irmhild Saake.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/soziologin-irmhild-saake-im-interview-ueber-ungleichheit-13709235.html


GleichheitsWAHN!

Sehr gutes Thema UND das übliche soziologische Soziotainment mit der BESCHREIBUNG von Halb- und Drittelwahrheiten ohne jeden Tiefgang (wäre ja auch schon eine unerträgliche vertikale Dimension) oder substanzieller ERKLÄRUNG, abgleitet aus konstruktivistischen Subjektivismen und etwas „Systemtheorie für Arme“.

Gewürzt wird das Ganze wie immer mit moralistischen Bewertungen und PSYCHOLOGISCHEN Empfehlungen aus der Perspektive der liberalistisch-sozialistischen, universitär angemessenen emotional-ideologischen Komfortzone, die STRUKTURELL mitverantwortlich für diesen Menschen verachtenden GleichheitsWAHN ist.

Die PSYCHOLOGISIERUNG und Reduktion auf interaktionistische Perspektiven lassen STRUKTUREN als Ursache für die Verteilung des VERHALTENS jenseits der subjektiven Rationalisierungen und emotional-ideologisch gefälligen Antworten vollkommen außen vor.
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Wo kämen wir auch da hin, STRUKTUREN als URSACHE für das Verhalten der Masse/Mehrheit??
Unmöglich, hat heute nichts mehr mit SOZIOLOGIE zu tun!

Wir kämen wider Erwarten zu einer universitären Soziologie, die den Namen „WISSENSCHAFT“ und die Verwendung der hart erarbeiteten Steuergelder der aktiven Menschen, die nicht nur emotional-ideologisch abgesegnete Texte produzieren, in der Bevölkerung verdient.

Die Masse/Mehrheit der Menschen fühlt/denkt/handelt so, wie es die STRUKTUREN verlangen.

Wenn ich diesen unsystematischen, willkürlichen Brei von Halb- und Drittel-Wahrheiten ohne wissenschaftstheoretisches Fundament (Gerhard Wagner: "Die Soziologie ist abgestürzt wie ein Computer ...") kommentieren will, habe ich immer den Eindruck, ich würde versuchen „einen Pudding an die Wand zu nageln“!

Hier einige Beispiele für die aktuelle, soziologische Unterhaltungskunst:

FAZ: „Woran liegt das? Am Wunsch, mit allen gut klar zu kommen, nicht unbeliebt zu sein?"

Saake:
"Es geht eher um Fragen des richtigen, des guten Lebens, die man sich im Alltag offenbar sehr schnell selbst beantworten kann, indem man sich für diejenigen einsetzt, die einem als schwächer erscheinen.“

Schwartz:
„Einige „erscheinen als schwächer“, für die man sich, um ein gutes Leben zu führen, einsetzt!? Dieser Gesinnungs-Fetischismus ohne Verantwortung für den wirklichen Unterschied zwischen „Starken“ und „Schwachen“ hat STRUKTURELLE Ursachen, Frau Kollegin, die zum Teil von der SOZIOLOGIE im Rahmen der grassierenden Komplexitäts-IDEOLOGIE und der Ohnmacht gegenüber der Erkenntnis von objektiven Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen, die systemtheoretisch „aufgehoben“ worden sind, PRODUZIERT wurden.
„Beliebtheit“ vor „Wahrheit“ als emotional-ideologische Steuerung des typischen Verhaltens ist KEIN UNERKENNBARER evolutionärer ZUFALL, sondern wird gesellschaftlich-STRUKTURELL-medial PRODUZIERT.“

Saake:
„Das Gegenteil von Gleichheit ist Herrschaft und Dominanz. Und bei diesen Begriffen ist es heute völlig klar, dass man das nicht will.“

Schwartz:
„MAN WILL HEUTE KEINE HERRSCHAFT UND DOMINANZ.“ Herrlich, besser kann man den Wunsch-Kindergarten des subjektivistischen Konstruktivismus jenseits der OBJEKTIVEN WIRKlichkeit nicht auf den Punkt bringen.
Das Gegenteil von Gleichheit ist Ungleichheit, Frau Kollegin, und von Herrschaft und Dominanz gleichwürdige KOMMUNIKATION auf Augenhöhe, die unwahrscheinliche AUSNAHME in JEDER bisher zu beobachtenden Gesellschaft.
Der ontologisch-logische Zugang zu den unterschiedlichen, vertikalen Ebenen einer Gesellschaft ist offenbar SOZIOLOGISCH nicht mehr möglich, der horizontal-interaktionistisch angelegten Systemtheorie sei Dank. Dass sogar SOZIALPSYCHOLOGISCH Dominanz und Ungleicheit in jeder Gruppe entscheidend ist, wie Milgram/Asch/Zimbardo und andere WISSENSCHAFTLICH bewiesen haben, spielt in der moralisch, emotional-ideologisch und THEORETISCH deformierten universitären Soziologie selbstverständlich auch keine Rolle.

FAZ:"Es scheint mir oft so, als würde heute die Gleichheit ähnlich vehement verteidigt werden wie früher die Ungleichheit. Mit demselben Machtanspruch.

Saake:
"Eigentlich ist das auch etwas Gutes. Keiner von uns würde sich wünschen, dass unsere Welt in Zukunft immer ungleicher würde."

Schwartz:
„Niedlich! Aber von einer WISSENSCHAFTLERIN? Gleichheit vom Kindergarten bis zur Universität! Die universitäre Soziologie wird kindisch und der Kindergarten verliert jeden Spielraum für Kindlichkeit. Die Schulen werden zu Normierungs-Anstalten, kleinste Abweichungen vom Massen-Durchschnitt unerbittlich bestraft, notfalls mit Ritalin korrigiert.
Macht/Gewalt (psychisch und physisch, STRUKTURELL und individuell) als konstitutives Element sozialer Prozesse, wie sie meine „Soziologie des Unbewussten“ konzipiert? Fehlanzeige, nix „Gutes“!
Eine katastrophale POPULARISIERUNGSFOLGE Deines systemtheoretischen Versuchs, lieber Niklas Luhmann, die Soziologie zu retten! Damals, als ich bei Dir studiert habe, war ich fasziniert von Deiner Kritik an den dogmatischen Soziologien, heute bin ich erschüttert über die WIRKUNG und die dogmatische Komplexitäts-IDEOLOGIE, die Deine Epigonen daraus fabriziert haben.
Du hast der Soziologie jeden Zugang zu den HIERARCHIEN der sozialen Realität verbaut und sie teilweise UNBEABSICHTIGT zu einem perfekten VERblödungs- und Herrschaftsinstrument gemacht. Dein differenztheoretischer Ansatz ist zu einem horizontalen Beliebigkeits-Brei verkommen, der jedem emotional-ideologischen Schaumschläger schmeckt, gewürzt mit der entsprechenden aufgeblasenen und/oder naiven Rhetorik.“

Schwartz: "Gleichheit von Mensch und Tier!!??"

Saake:
„In der Soziologie gibt es seit Kurzem die Human Animal Studies. Also die Frage danach, was Tiere sind, und wie das Verhältnis der Menschen zu Tieren ist. Diese Fragen sind für die Studenten ein echtes Anliegen: Was mache ich mit meinem Reitpferd? In dem Moment, wo ich es reite, bin ich dominant – darf ich das als Mensch? Wie fühlt sich dann das Tier? Das Interessante an der Diskussion ist, dass den Studenten überhaupt nicht auffällt, dass sie selbst die ganze Zeit erzählen, was in dem Tier alles vorgehen soll. Wenn ich dann sage, dass man das Pferd ja nicht fragen kann, gucken sie fast böse, als wollten sie sagen: Ist das jetzt ein Vorwurf an das Pferd?“

Schwartz:
„Nette Beschreibung der VERblödung in Reinform! Der Mensch ist ein SYMBOLISCHES TIER („Soziologie des Unbewussten“)!!?? Quatsch, der Mensch ist ein Pferd, eine Ameise, ein Fisch im Schwarm usw.. Ist doch klar. Und noch nie von SpiegelNEURONEN gehört? Natürlich weiß ich, was in dem Pferd vorgeht. Weiß ich doch beim Menschen auch! Dass die KONSTRUKTION der Gefühle meines Gegenübers jenseits von INSTINKTIVEN Reaktionen zu Spiegel NEUROSEN führt, scheint nicht nur für die Mensch-Mensch Begegnungen zu gelten, sondern auch für Mensch-Tier Begegnungen. Bei den Hunden in den Tragetaschen ist diese Tendenz soziologisch-empirisch schon sehr gut zu beobachten, von der heilenden Beziehung zu einem Hund zur neurotisierenden Variante. Wenn es denn hilft, warum nicht! Manche Neurosen sind überlebenswichtig, wie ich als Gestalttherapeut weiß.
Aber die SOZIOLOGIE als Pekinese im Tragetaschenformat????“