Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Montag, 27. Januar 2020

Hegel’s moderne Kant-Kritik!

Die Praxeologie Kant's!

„Die exoterische Lehre der Kantischen Philosophie-daß der Verstand die Erfahrung nicht überfliegen dürfe, sonst werde das Erkenntnisvermögen theoretische Vernunft, welche für sich nichts als Hirngespinste gebäre, - hat es von der wissenschaftlichen Seite gerechtfertigt, dem spekulativen Denken zu entsagen. Dieser populären Lehre kam das Geschrei der modernen Pädagogik, die Not der Zeiten, die den Blick auf das unmittelbare Bedürfnis richtet, entgegen, daß, wie für die Erkenntnis die Erfahrung das Erste, so für die Geschicklichkeit im öffentlichen und Privatleben theoretische Einsicht sogar schädlich und Übung und praktische Bildung überhaupt das Wesentliche, allein Förderliche sei.“ (Hegel 2017(1832): 13/14)

Geht es noch moderner???

Der ganze Probier-Unfug der systemischen Ansätze als Ersatz für wissenschaftliche Systematik und Denken ist genau so wie der absurde, subjektivistische Konstruktivismus der Postmoderne auf Kant und seine widersprüchliche, nicht zu Ende gedachte Philosophie zurückzuführen.

Sein transzendentaler Idealismus entbehrt der Transzendenz, die der spekulative, objektive Idealismus und Rationalismus Hegel’s im Weltgeist impliziert.

Hegel’s berühmte Dialektik ist allerdings auch ergänzungsbedürftig, weil sie die Differenz in der Einheit ontologisch nicht realistisch vermittelt. Z.B. hat das Objekt in der Einheit und Relation von Subjekt und Objekt, realistisch betrachtet, nicht den gleichen Stellenwert wie das Subjekt, wenn es um die wissenschaftliche Erkenntnis geht. 

Hegel hat mit seiner Dialektik und seinem objektiven Idealismus eine realistische philosophische Relativitätstheorie skizziert, vergleichbar mit der späteren physikalischen Relativitätstheorie Einstein’s.

Dagegen sind Kant und seine Epigonen in einem relativistischen Universum und einem absurden Konstruktivismus stecken geblieben, die bis heute sogar noch die meisten Physiker, die „Kopenhagener Deutung“ der Quantenmechanik von Bohr nachbeten, beeinflusst.


In der Soziologie passiert Ähnliches mit dem eindimensionalen, systemtheoretischen Interaktionismus und Funktionalismus von Luhmann und seinen Epigonen.