Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Donnerstag, 5. November 2015

PROBIEREN geht über STUDIEREN!?


Der unübersehbare Erfolg systemisch-konstruktivistischer Arbeit scheint zu beweisen, dass Wissenschaft auf Experimente und demokratische Vielfalt reduzierbar ist.

Bis zu einem bestimmten Niveau von Erkenntnis trifft das auch zu, wie die Volksweisheit es nahe legt.

Vor allen Dingen sind „trial & error“ verbunden mit statistisch normalem Denken, das in der gegenwärtigen demokratistischen Gesellschaft dominierend ist, erfolgversprechender als der Versuch, komplexe REALE STRUKTUREN mit mittelmäßigem Denken ALLEINE zu erfassen und zu verändern.

Der systemische Konstruktivismus stößt da an seine REALEN Grenzen, wo reale STRUKTUREN (bewusste und unbewusste, formale und informelle, genetische und gesellschaftliche) nicht mehr von der INTERAKTIONISTISCHEN Ebene aus variierbar sind.
Das ist für intelligente Beobachter ohne emotional-ideologische Scheuklappen, seien sie liberalistisch oder sozialistisch gefärbt, evident und täglich offenkundig, ganz abgesehen von den historischen Erfahrungen.

Dann führt nur, jenseits von zufälligen AUSNAHMEN, DENKEN im anspruchsvollsten Sinn, verbunden mit der entsprechenden unwahrscheinlichen Abstraktionsfähigkeit, zu wahrscheinlichen, strategisch-strukturellen Lösungen auf der Basis systematisch-WISSENSCHAFTLICHER Erkenntnis.

Es reicht auf Dauer keine systemtheoretische Metatheorie, die das Ganze holistisch zu recht in den Vordergrund vor die Einzelheit rückt. Das ist zwar heuristisch sehr anregend.
Aber WIE das Ganze, die STRUKTUR auf die Elemente der Struktur WIRKT, muss explizit, implizit werden reale Ursachen-Wirkungszusammenhänge unbegriffen immer vorausgesetzt, in einer wissenschaftlichen Theorie formuliert werden.

Nur Theorie im besten Sinn des Begriffs kann das Augenmerk dann auf Perspektiven richten, die von UNTEN systemisch nicht erkennbar sind.

Mit einer Gesellschaft kann man nicht herum experimentieren wie mit einer Familie oder einer Verkaufsabteilung, es sei denn, man nimmt Kriege, Katastrophen und Gewaltexzesse in Kauf.

Ein Unternehmen kann von unten und in einzelnen Abteilungen interaktionistisch optimiert werden, mit entsprechender Führungsverantwortung von oben.
Aber es so zu führen von oben, wäre eine gewerkschaftlich-sozialistische ILLUSION, die bisher noch NIE auf dieser Ebene funktioniert hat und immer in Konkurs und Korruption geendet ist.

Wenn gesellschaftliche Exzesse (z.B. Nationalsozialismus/DDR usw.) allerdings NICHT wissenschaftlich begriffen werden und zu einer neuen Soziologie als WISSENSCHAFT führen, sind Endlosschleifen vorprogammiert.

Hoffnung! Selbstverständlich!

Die Evolution der Menschheit macht ein rationales Lernen auf der Basis von Unwahrscheinlichkeiten und AUSNAHMEN wahrscheinlich!

Die "Soziologie des Unbewussten" und der "methodologische Strukturalismus" deuten eine Richtung an, die von der heuristisch anregenden systemtheotretischen Metatheorie ohne wissenschaftstheoretisch-methodologisches Fundament zu einer WISSENSCHAFTLICHEN Soziologie führen kann.

Von der funktionalistischen Autopoiesis zur kausalwissenschaftlich begreifbaren WIRKUNG von STRUKTUREN!

Die populäre „WIR-Ideologie“ ist allerdings keine rational nachvollziehbare, gesellschaftliche  Alternative zu den bestehenden Gesellschafts-STRUKTUREN, sondern eine naive, emotional-ideologische Phantasterei des interaktionistischen Konstruktivismus, dem der gesunde Menschenverstand und die OBJEKTIVE Wirklichkeit abhanden gekommen sind.