"Das
Treffen zweier Persönlichkeiten ist wie der Kontakt zweier chemischer
Substanzen: Wenn es eine Reaktion gibt, werden beide transformiert."
C. G. Jung (Übersetzung Gudrun Haep)
Eine Reaktion gibt es auf jeden Fall, manchmal eine abstoßende.
Ansonsten bildet sich eine sich verselbständigende REALITÄT (Beziehung), die das Verhalten von beiden STEUERT.
Im Laufe der Zeit wird das Verhalten der Beteiligten, besonders in Konfliktsituationen, immer vorhersehbarer.
In meiner "Soziologie des Unbewussten" gibt es dazu ein schönes Zitat aus Brooks "Der Mensch, das soziale Tier":
"Eine Ehe ist ein emergentes System. Francine Klagsbrun hat beobachtet, dass sich bei einer Paartherapie -neben dem Therapeuten- immer DREI (Hervorh.GSch.) Personen im Raum befinden, der Mann, die Frau und DIE EHE SELBST ( Hervorh. GSch. ). Die Ehe ist die lebende Geschichte all der Dinge, die zwischen Mann und Frau passiert sind. Sobald sich Muster herausgebildet und in ihren beiden Gehirnen verankert haben, beginnt die Ehe selbst ihr individuelles Verhalten zu PRÄGEN (Hervorh. G.Sch.). Obgleich sie in dem Raum zwischen ihnen existiert, hat sie einen ganz eigenständigen Einfluß."
(Brooks 2012: 176)
C. G. Jung (Übersetzung Gudrun Haep)
Eine Reaktion gibt es auf jeden Fall, manchmal eine abstoßende.
Ansonsten bildet sich eine sich verselbständigende REALITÄT (Beziehung), die das Verhalten von beiden STEUERT.
Im Laufe der Zeit wird das Verhalten der Beteiligten, besonders in Konfliktsituationen, immer vorhersehbarer.
In meiner "Soziologie des Unbewussten" gibt es dazu ein schönes Zitat aus Brooks "Der Mensch, das soziale Tier":
"Eine Ehe ist ein emergentes System. Francine Klagsbrun hat beobachtet, dass sich bei einer Paartherapie -neben dem Therapeuten- immer DREI (Hervorh.GSch.) Personen im Raum befinden, der Mann, die Frau und DIE EHE SELBST ( Hervorh. GSch. ). Die Ehe ist die lebende Geschichte all der Dinge, die zwischen Mann und Frau passiert sind. Sobald sich Muster herausgebildet und in ihren beiden Gehirnen verankert haben, beginnt die Ehe selbst ihr individuelles Verhalten zu PRÄGEN (Hervorh. G.Sch.). Obgleich sie in dem Raum zwischen ihnen existiert, hat sie einen ganz eigenständigen Einfluß."
(Brooks 2012: 176)
Sonja Myr: Steuert die verselbständigte Realität immer das Verhalten, oder kann das durch Wahrnehmung auch anders sein? Was steuert dann?
Gerhard Schwartz Diese
REALITÄT der Beziehung steuert UNBEWUSST das TYPISCHE Verhalten in
einer Beziehung oder die WAHRSCHEINLICHEN Interaktionen, besonders
deutlich sichtbar in Konfliktsituationen.
Das ist die PRINZIPIELLE,
gesetzmäßige (wahrscheinlichkeitstheoretisch),
UNAUFHEBBARE soziologische Dimension JEDER Beziehung.
INDIVIDUELL,
PSYCHOLOGISCH kann diese SOZIOLOGISCHE Struktur durch UNWAHRSCHEINLICHES
HANDELN (Therapie/30 Tage Rückzug in die Wüste/ intensive Arbeit an der
Selbstwahrnehmung/ Unterbrechung der Beziehung/ Beenden der Beziehung
usw.) KONKRET verändert werden (andere ontologische und logische
Abstraktionsebene), um dann WIEDER als unbewusste Struktur das
zukünftige TYPISCHE Verhalten zu steuern.
Eine Beziehung als permanente
therapeutische Selbstwahrnehmung und Reflexion ist, soziologisch
betrachtet, die unwahrscheinlichste Ausnahme, die man sich vorstellen
kann.
Über diese, konkrete, soziologisch äußerst unwahrscheinliche
intensive Selbstwahrnehmung ist es dann z.B. mit der Hilfe eines
Therapeuten möglich, die REALITÄT der Beziehung und die eigene
realistische Beziehung zur REALITÄT der Beziehung REALISTISCH
wahrzunehmen.
In der Therapie ist die BEZIEHUNG zum Therapeuten ( auch
in der Ehe-Therapie) und der therapeutische Umgang mit ihr die URSACHE für diese
Veränderung der Wahrnehmung und des Verhaltens.