Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Sonntag, 11. November 2018

Spinoza und das wollende Subjekt Kants!

Die Sackgasse der Moderne, Postmoderne und der Illusion des freien Willens!

Das von allen Menschen erlebte subjektive GEFÜHL des "freien Willens" ist ein Phänomen an der Oberfläche der menschlichen Existenz, dessen strukturelle, objektive Ursachen entdeckt werden können. Es ist wie das Bewusstsein die Spitze des Eisbergs des Unbewussten!

Wissenschaftlich haben die neuesten Forschungen in Neurobiologie (z.B. Robert Sapolsky Stanford) und die Kognitionswissenschaften diese rational unvermeidliche Erkenntnis eindrucksvoll bestätigt.
„In fact, the list of psychological processes carried out in the new unconscious is so extensive that it raises two questions: What, if anything, cannot be done without awareness? What is consciousness for?” (Uleman in Hassin et al. (Eds.) 2005: 6)
Moreau hat sie in Anlehnung an den genialen Rationalisten und Monisten Spinoza und dessen ontologisch fundierter Affekttheorie auf den Punkt gebracht:

"Sobald man die Existenz eines Willens annimmt, der durch nichts determiniert wird, kann man nur sagen, wie die Menschen sein sollten, oder bedauern, dass sie nicht so sind. Man kann jedoch nicht untersuchen, nach welchen Gesetzen sie existieren, da man diese Frage unmöglich stellen kann." (S. 42)

Seit Descartes' Dualismus und Kant's frommen Wünschen marschiert die Menschheit größenwahnsinnig in die falsche Richtung und wundert sich, geistig beschränkt, über die Probleme, die sie verursacht:
"Wenn vom Standpunkt des wollenden Subjekts Kant an der Seite Descartes' steht, so steht Hegel in der Nachfolge Spinozas." (S. 38)

Die Geisteskrankheit des Konstruktivismus kennzeichnet den aktuellen Höhepunkt dieser Entwicklung.


Hegels Dialektik, obwohl weiter gehend als Kant, führt allerdings genau so in die Irre, weil sie eindimensional Subjekt und Objekt letztlich ontologisch auf die gleiche Stufe stellt, obwohl sie realistisch betrachtet hierarchisch einzuordnen sind. Die subjektive Wahrnehmung ist, wenn sie nicht zu einer Wahnvorstellung degeneriert, abhängiger vom Objekt als umgekehrt. Der Baum an sich ändert sich nicht durch unterschiedliche Perspektiven von ihm (s.a. Blog-Post vom 19.7.19 zu Adorno).

Wer sich Klarheit über den emotional-ideologischen Sumpf, in dem wir philosophisch, ideologisch und politisch absaufen, verschaffen will, muss dieses wunderbare Buch lesen!!!!!

Spinoza bietet ein solides, philosophisches Fundament für eine sozialrealistisch-wissenschaftliche Soziologie, die soziale Naturgesetze erforscht: http://bds-soz.de/wp-content/uploads/2016/06/SOZIOLOGIEHEUTE_AUGUSTausgabe2016_LSchwartz.pdf.


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Spinoza: Versuch über die Anstössigkeit seines Denkens