Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Donnerstag, 14. September 2017

Der freie Wille- John Searle!?


John Searle, ein sozialontologisch orientierter Sozialphilosoph, bringt die Inkonsistenz der beiden relevanten Perspektiven bei der Analyse des Themas auf den Punkt, ohne eine Lösung bieten zu können!

1.) Wenn es stimmt, dass in der Natur jede Wirkung eine oder mehrere Ursachen hat, ist auch der von uns subjektiv als "freier Wille" erlebte Sachverhalt determiniert.
2.) Die subjektive Vorstellung, mein Wille und alle meine Handlungen seien determiniert, führt zu einem lebensunfähig machenden, passiven Fatalismus. Deshalb ist die Annahme des freien Willens, auch wenn sie objektiv falsch und eine Illusion sein sollte, eine notwendige Voraussetzung für menschliches Handeln.

Inkonsistente Aussagen-Systeme führen logisch zu beliebigen Schlussfolgerungen und sind damit wissenschaftlich sinnlos!

Es handelt sich um ein scheinbares Paradox, das folgendermaßen gelöst werden kann:

Die Komplexität der determinierenden Einflussfaktoren (genetische, unbewusste, neuro-biologische, strukturelle (Situation, Biographie, Gesellschaft, Kultur usw.) ist so groß, dass sie nicht so weit reduziert und erkannt werden kann, um Einzelentscheidungen eines Individuums vorherzusagen. 

Anders sieht es schon mit Verhaltensverteilungen und der Prognose eines wahrscheinlichen Verhaltens aus. Die ist im Sinne eines statistischen Gesetzes bei ausreichenden Informationen über Persönlichkeitsstruktur, und Situation sehr wohl vorhersagbar, genau so wie die Wirkungen aller soziologisch-sozialrealistisch relevanter Strukturen, wie ich sie im "methodologischen Strukturalismus " andeute, auf die Verhaltensverteilungen.

Ein Analogie, von mir formuliert, aus dem Glücksspiel-Bereich möge dies verdeutlichen:

"Der freie Wille der Roulette-Kugel

FREIHEIT UND SCHICKSAL

oder

Zufall und Notwendigkeit

Das Schicksal jedes Menschen ist STRUKTURELL und im Sinne der grundlegenden Lebenslinie vorbestimmt!

Jeder, der versucht, das Gegenteil zu beweisen, und sich in einer Los-Trommel ein Schicksal wählt, wird sich viele Beulen holen und im Normalfall letztendlich scheitern, beim Versuch es zu realisieren.

Andererseits können wir das Schicksal nicht mit unserem Verstand allein ERKENNEN, dazu ist die Komplexität der Einflussfaktoren zu groß und die Fähigkeit zur Selbsterkennung zu schwach.

Intuitiv können wir, eine weitgehende, realistische Selbstwahrnehmung vorausgesetzt, unser Schicksal erahnen. Auf jeden Fall können wir es erfahren durch die notwendig riskante Auslotung unserer strukturellen Grenzen.

Genau an dieser Stelle ist die ILLUSION unserer Freiheit ein NOTWENDIGER Bestandteil unseres Schicksals, weil wir es eben nur ERFAHREN können durch HANDELN, aber nicht erkennen können.

Ohne diese Illusion wäre ein passiver, permanenter Fatalismus unser Schicksal, der jede Lebendigkeit vernichtet.

Für schlichte Gemüter sicher ein Widerspruch.

Wie kann und konnte ich mit dieser Erkenntnis leben?

Sehr gut habe ich damit gelebt und lebe immer noch sehr gut damit!

Wie ein Wissenschaftler Experimente macht, um objektive Zusammenhänge zu entdecken, habe ich in meinem Leben Experimente (zum Teil höchst riskante, die in Beinahe-Katastrophen endeten/Schicksal) gemacht, um mein Schicksal und meine Grenzen zu erfahren.

Immer in dem Bewusstsein und auch wahrscheinlich unbewusst, dass ich ein Schicksal habe und ein sinnvolles Leben darin besteht, es herauszufinden.
Es ist ähnlich wie beim Zufall, z.B. bei Schwarz/Rot als „Wahl“ der Roulette-Kugel.

Das Ergebnis jedes Wurfs ist unabhängig von dem vorherigen und nicht berechenbar!

Langfristig gilt allerdings das eherne Gesetz des relativen Ausgleichs , d.h. die prozentuale Differenz zwischen Schwarz und Rot wird immer kleiner.
Wie macht die Kugel das nur, dass sie dieses Gesetz unweigerlich einhält, aber von einem Wurf zum nächsten mit 50% Wahrscheinlichkeit, also dem Zufall, operiert??

Wenn, physikalisch gesehen, alle Einflussfaktoren, die den Lauf bestimmen, erkenn- und quantifizierbar wären, könnte man das Ergebnis jedes Laufs selbstverständlich berechnen.

Die Komplexität ist allerdings mit den heutigen Mitteln nicht erfassbar, und deshalb gibt es immer noch profitable Casinos.


Die Notwendigkeit und das Schicksal der Kugelwürfe sind aber langfristig festgelegt und kommen an der prozentualen Annäherung 50/50 (Gesetz des RELATIVEN Ausgleichs) nicht vorbei, egal wie sehr sich der Croupier und/oder die Kugel anstrengen!"




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