Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Samstag, 2. Februar 2019

Der Sozialrealismus und das Gesetz der großen Zahl!

Das Gesetz der großen Zahl!

Wie wär’s damit, liebe Pippi-Langstrumpf-Soziologen (http://bds-soz.de/wp-content/uploads/2016/06/SOZIOLOGIEHEUTE_FEBERausgabe2017_Schwartz.pdf), mal einen Blick aus der sozialkonstruktivistischen Höhle heraus auf die STRUKTUR der gesellschaftlichen und sozialen Realität, die die von Euch beschriebenen Phänomene erklärt, zu riskieren???

Soziale und physikalische Naturgesetze haben bei entsprechender Komplexität statistischen Charakter. Sie können zwar keine Einzelergebnisse erklären und vorhersagen, aber sehr wohl die deterministisch verursachten Wahrscheinlichkeitsverteilungen.

Die Gründerväter der Soziologie (v.a. Comte und Durkheim) waren angetreten, genau das, nämlich die Verursachung der Verhaltensverteilungen als Ergebnis der Gesellschaft und der Sozialität „sui generis“ (Emergenz) als Gründungsmerkmal einer eigenständigen Wissenschaft der Soziologie zu behaupten.

Genau diese Möglichkeit nach Quantenmechanik und Relativitätstheorie, Freud, C.G. Jung und Nationalsozialismus usw., deute ich mit meinem „methodologischen Strukturalismus“ an.

Wer allerdings menschliche Sozialität größenwahnsinnig aus der Natur entfernt, sie interaktionistisch und sozialkonstruktivistisch abschneidet, kann nicht darauf kommen, soziale Naturgesetze in Anlehnung an die am weitesten entwickelten Wissenschaft, der Physik, zu erforschen.

Eine beschämende, pubertäre Sicht auf die Soziologie als mögliche und dringend notwendige, naturwissenschaftlich fundierte, auf emergentem Niveau operierende Wissenschaft.

„Wir können sie (die Einfallsdichte der Teilchen, G.Sch.) auch als Anwendung des Gesetzes der großen Zahl sehen: Jedes einzelne Teilchen landet an einem bestimmten Platz, der sich von Experiment zu Experiment unterscheidet. Schickt man aber sehr viele Teilchen los, erhält man immer die gleichen Kurven der Teilchendichte, ganz gleich, ob man das Experiment heute in Würselen oder nächste Woche in Berlin durchführt.
Das Gesetz der großen Zahl gilt auch in viel komplizierteren Situationen und ist die Grundlage der meisten Anwendungen von Wahrscheinlichkeiten in der Physik und den anderen Naturwissenschaften. Ein Beispiel ist das gesamte Feld der statistischen Physik, die die Eigenschaft von Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern aus deren mikroskopischen Bestandteilen, den Atomen und Molekülen ableitet und ganz auf dem Gesetz der großen Zahl beruht. Diese Eigenschaften sehen alle deterministisch aus und zuverlässig reproduzierbar, sie entstammen aber der Anwendung des Gesetzes der großen Zahl auf Myriaden von Atomen und Moleküle. Deren Orte und Bewegungen sind nicht im Detail bekannt, sie werde daher als „zufällig“ (soziologisch „freiwillig“, G.Sch.) behandelt, obwohl die Gesetze, die die Bewegungen der Teilchen bestimmen, deterministisch sein können und unsere Verwendung von Wahrscheinlichkeiten nur unsere Unkenntnis widerspiegelt (Herv. G.Sch.). Das Gesetz der großen Zahl wird auch in vielen Fällen der angewandten Wissenschaften verwendet, z. B. von Versicherungen).
(Bricmont 2018:51)

In der gesamten Natur verursachen abstrakte Realitäten (mathematisch beschreibbare Strukturen, z.B. Quantenfelder) Wahrscheinlichkeitsverteilungen auf der Ebene der Phänomene.

Genau diese Dimension deute ich auch für eine sozialrealistisch-wissenschaftliche Soziologie an, die unbewusste und formale Strukturen als Ursachen für Verhaltensverteilungen begreift (https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post.html).
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Quantensinn und Quantenunsinn: Determinismus, Lokalität und offene 

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