oder
Die sozialrealistische „Logik des Sozialen“!
Wer Gewalt, Kriege und Terrorismus im menschlichen
Zusammenleben minimieren will, muss ihre SOZIALEN Ursachen
wissenschaftlich-realistisch begreifen.
Jeder andere Weg führt in die bekannten Sackgassen der gut
gemeinten und populären emotional-ideologischen, bodenlosen Phantastereien.
Konstruktivistische Moralismen, Liebesideologien und
Religionen führen offenbar weg vom Thema, verbunden mit einem subjektiven
Wohlgefühl bei einem gleichzeitigen Anstieg von objektiver Gewalt, Kriegen und
Terrorismus.
Wo fängt menschliche Gewalt, sozialrealistisch-systematisch
betrachtet, an?
1.)
Menschen nehmen die objektive Wirklichkeit
subjektiv wahr und interpretieren sie damit unvermeidlich verschieden.
2.)
Sie bilden sich eine Meinung!
3.)
Dann fangen sie an, ihre Meinungen zu
kommunizieren und entdecken die Tatsache der Differenz.
4.)
Kommunikation bedeutet, soziologisch betrachtet,
die unumgängliche Konstitution einer Machtbeziehung, die nur in Ausnahmefällen
auf Augenhöhe bleibt.
5.)
Die ersten Sekunden jeder zwischenmenschlichen
Begegnung schaffen durch Sprache, Gestik, Ausdruck eine Machtbeziehung, die
sich im Laufe der Zeit verselbständigt und das wahrscheinliche Verhalten BEIDER
Beteiligten steuert (Soziologie des Unbewussten). „Liebe auf den ersten Blick“
ist ein bekanntes Beispiel.
6.)
Danach fängt jeder fängt an, den Anderen gut
gemeint oder in manipulativer Absicht von seiner Meinung zu überzeugen.
7.)
Wenn die Ebene der ernsthaften Wahrheitssuche auf
Augenhöhe verlassen wird, was der soziale Normalfall ist, beginnt der
sophistisch-rhetorische und psychologische Kampf um die Dominanz.
8.)
Dieser psychisch/psychologische Machtkampf hat
also seinen Ursprung in der Wahrnehmung, in der Bildung einer Meinung und der
Kommunikation an sich.
9.)
Wenn der sophistisch-rhetorisch Unterlegene sich
nicht geschlagen gibt, weil er intuitiv spürt, dass er im Recht ist oder weil
er schlicht dominieren will, wird aus dem psychologisch-intellektuellen
Machtkampf ein physischer.
Der rhetorisch Unterlegene schlägt zu und
bringt den sophistisch Überlegenen zum Schweigen.
Was bedeutet
diese „Logik des Sozialen“?
Sie erklärt, warum im Zeitalter des
postmodernen, subjektivistischen Meinungsfetischismus, in der es „keine
objektive Wirklichkeit und Wahrheit“ mehr zu geben scheint, diese soziale,
objektive Wirklichkeit zurückschlägt.
Scheinbar paradox werden Hass und Gewalt
immer wahrscheinlicher, wie FB, DAS Kommunikationsinstrument der Gegenwart nur
zu deutlich zeigt und auf den Straßen unübersehbar ist.
Der Relativismus und Konstruktivismus der
Postmoderne haben genau das Gegenteil von Toleranz und Relativität bewirkt,
weil sie die objektive Wirklichkeit leugnen, auf die sie sich implizit immer
beziehen müssen, wenn sie nicht zum absurden Theater degenerieren wollen, was
künstlerisch sehr wertvoll, wissenschaftlich allerdings verhängnisvoll ist.
Ein rigoroser subjektiver Dogmatismus ohne
ernsthafte Wahrheitssuche ist das verheerende wissenschaftliche und gesellschaftliche
Ergebnis.
Eine sozialrealistische Soziologie, wie ich
sie andeute, kann diese Entwicklung im Gegensatz zum Sozialkonstruktivismus der
herrschenden Beamten-Soziologie erklären.
Aber wo bleibt der Raum für die vielen
zugewandten, netten oder sogar liebevollen Gespräche mit Meinungsaustausch,
lieber Gerhard?
Gehören die nicht zur „Logik des Sozialen“?
Gute Frage!
Es gibt wie immer im bei soziologischen
Themen um Wahrscheinlichkeiten, inklusive der Ausnahmen, die die Regel
bestätigen!!!
Innerhalb von homogenen,
emotional-ideologischen Komfortzonen funktioniert der gewaltfreie
Meinungsaustausch, so lange die Grenzen der Ideologie nicht in Frage gestellt
wird.
Hier geht es auch nicht um Wahrheitssuche,
sondern um die Kehrseite der sophistisch-rhetorischen Machtstrategie.
Das emotional-ideologische
Gemeinschaftsgefühl wird bedient und jeder, der dies tut, wird mit einem
Zugehörigkeitsgefühl, der anderen, instinktiv-menschlichen Seite der „Logik des
Sozialen“, belohnt.
Genau hier ist auch der sozialpsychologisch
fassbare Übergang zur Gruppendynamik zu verorten, die Führer, Mitläufer und
Außenseiter produziert.
Wenn es also soziologisch über die
sozialkonstruktivistisch konzipierte Ebene hinausgeht, auf kulturelles und
gesellschaftlichem Niveau hin, werden Gewalt und Machtextreme immer
wahrscheinlicher.
Diese Hypothese ist im Sinne des kritischen
Rationalismus von Popper durch historische Vergleiche falsifizierbar, d.h.
wissenschaftlich sinnvoll.
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