GEWALT zwischen
WIRKLICHkeit und konstruktivistischem Wunschdenken!
Die Soziologie des
Unbewussten!
Gewalt (psychisch und physisch) als DAS
Steuerungsmoment sozialer Prozesse wird in den Sozialwissenschaften
aus emotional-ideologischen Gründen weitestgehend ignoriert!
Im Liberalismus
fehlt die Kategorie von PSYCHISCHER Gewalt (individuell wie STRUKTURELL), die auch die Folge
physischer Gewalt in Form von Angst sein kann, theoretisch und
praktisch völlig.
Die Postmoderne mit
ihrem konstruktivistischen Wunschdenken hat zu der absurden Tatsache
geführt, dass die gegenwärtigen STRUKTURELLEN Veränderungen und
Machtverschiebungen überhaupt nicht mehr als normale soziale
Prozesse wahrgenommen werden können, sondern wie
sozialwissenschaftlich mittlerweile üblich, nur noch als
pathologische Abweichungen menschlichen Verhaltens psychologistisch
missverstanden werden!
„Es ist gewiss
kein Zufall, dass in der einflussreichen Theorie des kommunikativen
Handelns von Jürgen Habermas, die auch eine Widerspiegelung des
postheroischen Weltempfindens ist, die Gewalt als Möglichkeit, sich
anderen gegenüber zu behaupten, überhaupt nicht vorkommt.“
„So sehr haben wir
uns in der Friedfertigkeit eingerichtet, dass wir Menschen, die sich
in Spannungs- und Kampfsituationen befinden überhaupt nicht mehr
verstehen. Kaum träten Stolz, Empörung, Wut und Kampfbreitschaft
auf, beklagt Peter Sloterdijk, nähmen die Therapeuten an, der
Wütende sei Opfer eines >neurotischen Komplexes<. Denn der
Glaube, dass Gewalt abweichendes Verhalten ist, hilft Menschen in
friedlichen Gesellschaften, sich ihre Wirklichkeit als einen Raum
vorzustellen, in dem das Argument über die Faust triumphiert. „Wir
verrätseln die Katastrophe“, sagt Jan-Philipp Reemtsma, „um uns
unserer Normalität nicht als permanente Irritation zumuten zu
müssen.“ (Jörg Baberowski, Räume der Gewalt, 2015, Pos.
190-198)
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