Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Dienstag, 18. November 2014

Emotionale IDEOlogik-Francis Bacon (1561-1616)

MAN denkt nicht!

Francis Bacon (1561-1626) und der emotional-ideologische Fehlschluss!

Nichts hat sich geändert!

MAN (Masse/Mehrheit) denkt, was man fühlt und hält die nachträglichen Rationalisierungen für rational-bewusste Entscheidungsvorlagen.

Der Zeit-un-geist, Internet und FB haben diese Tendenz VERSTÄRKT, weil jeder dafür sorgen kann, dass er seine emotional-ideologische Komfortzone kultiviert und sie dann aufgrund des emotional-ideologischen Bestätigungs-und WIR-Geschreis absurderweise für die objektive Realität insgesamt hält.

„Hat der menschliche Verstand einmal eine Meinung angenommen (sei es, weil es die herrschende ist, sei es, daß sie ihm sonstwie angenehm ist), dann interpretiert er alle anderen Dinge so, daß sie diese Meinung stützen und mit ihr übereinstimmen. Und wenn auch die Anzahl und die Bedeutung der Fälle, die gegen sie sprechen, größer sind, so werden diese doch von ihm entweder vernachlässigt und unterschätzt oder aber dadurch, daß er irgendeine Unterscheidung trifft, abgetan und zurückgewiesen; und dies alles deswegen, damit durch diese konsequente, aber schädliche Festlegung die Autorität seiner früheren Schlußfolgerungen unangetastet bleiben kann. Und deshalb war es eine gute Antwort, die einer gegeben hatte, als man ihm ein in einer Kirche aufgehängtes Gemälde zeigte, das Menschen darstellte, deren Gelübde sich dadurch ausgezahlt hatte, daß sie einen Schiffbruch überlebten, und man von ihm hören wollte, ob er nicht jetzt die Macht der Götter anerkenne. >ja<, entgegnete er, >wo aber ist das Bild derjenigen, die, nachdem sie ihr Gelübde abgelegt haben, ertrunken sind?< Und so verhält es sich mit allen Formen des Aberglaubens, ob sich dieser nun auf Astrologie, Träume, Omen, göttliche Strafen und dergleichen bezieht; und die Menschen, die sich an solchen Nichtigkeiten erfreuen, notieren die Ereignisse, die sie bestätigen, wenn aber ihre Erwartungen nicht erfüllt werden, was viel öfter geschieht, dann kümmern sie sich nicht darum und gehen darüber hinweg.“
(W.S. Salmon, Logik, Stuttgart: Reclam, 1983, S. 173/174)

Wenn auch die empirischen Wissenschaften vor unwissenschaftlichen Prozessen keinesfalls gefeit sind, sei es wegen mangelnder Intelligenz, emotional-ideologischer Beschränktheit oder profitabler Manipulation, gibt es KEINE systematische, rationale Alternative zu ihrer METHODOLOGIE, wenn man objektive Realität erkennen will.

Die Alternative zur Statistik im Falle induktiven Vorgehens ist NICHT der GLAUBE an Zusammenhänge.

Auf dem Glauben basiert zwar alles Wissen im Sinne einer notwendigen Bedingung, auch das der Wissenschaft, aber hinreichend ist eine objektive, intersubjektiv geltende Erkenntnis erst, wenn sie empirisch verifiziert wird oder, um mit Popper zu sprechen, falsifizierbar ist.

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