Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Samstag, 13. Mai 2017

Emergenz und abstrakte Wirklichkeiten

Der Physiker David Deutsch bringt das Thema "Emergenz und abstrakte Wirklichkeiten" auf den Punkt.

Soziologisch-methodologisch relevant wird in dieser Hinsicht der Rückgriff der sozialrealistischen "Soziologie des Unbewussten" und des "methodologischen Strukturalismus" auf die Konzeption Durkheims (soziale Tatsachen werden durch soziale Tatbestände erklärt), weitergedacht nach Le Bon, Psychoanalyse (das individuelle Unbewusste), C.G. Jung (Archetypen und das kollektive Unbewusste), Pawlow und Behaviorismus (Konditionierung), Weimar und der Nationalsozialismus, Kommunismus  und DDR, Stalin und Mao, mediale Revolutionen und Technologien der konsensdemokratischen Massengesellschaft).

Das Unbewusste bildet eine abstrakte Wirklichkeit auf jeder Ebene der Sozialität (von der Persönlichkeitsstruktur bis zur kulturell-ideologisch-religiösen Struktur) und verursacht die Verhaltenverteilung/Wahrscheinlichkeiten auf diesen Ebenen.

Soziale Strukturen werden interaktiv-individuell von Ausnahme-Menschen geschaffen, im Rahmen der Evolution (Zufall und Notwendigkeit), und verselbständigen sich zu abstrakt und/oder formal wirkenden Wirklichkeiten.

Dies ist die Basis für eine wissenschaftlich-emprische Soziologie jenseits der sozialkonstruktivistischen Kurzschlüsse der aktuellen, pubertierenden Soziologie.

„Reductionism and holism are both mistakes. In reality, explanations do not form a hierarchy with the lowest level being the most fundamental. Rather, explanations at any level of emergence can be fundamental. Abstract entities are real, and can play a role in causing physical phenomena. Causation is itself an abstraction.“ (Deutsch 2011: 124)

Mittwoch, 10. Mai 2017

Prof. Dr. Sighard Neckel und die soziologische Schamlosigkeit

Der psychologisch-unterhaltsame Irrweg der sozialkonstruktivistischen Soziologie!

Mein früherer Studienkollege Sighard Neckel, der eine beachtliche professorale Beamtenkarriere hingelegt hat, beweist einmal mehr den katastrophalen Zustand der akademischen Soziologie, der jegliches wissenschaftstaugliche und wissenschaftstheoretische Fundament fehlt.
Übrigens gibt es in Kapstadt, wo ich gerade herkomme, ausgezeichnete Buchhandlungen. Wissenschaft/Philosophie und Psychologie kommen als Segmente vor, Soziologie nicht! Was für ein Zufall!!!!!!!!
Sighard Neckel wäre möglicherweise ein guter Psychologe geworden.
Sein soziologisch verantwortungsloses Spiel mit den psychologischen Kategorien "Wut" und "Scham" lenkt vom Thema des mit demokratischen Prozessen notwendig verbundenen Populismus in einer absurden Art und Weise ab.
Populismus und seine Wirkung in einer zugespitzten Form in bestimmten historischen Konstellationen sind, sozialrealistisch-wissenschaftlich betrachtet, Reaktionen auf eben diese intellektualistisch-liberalistische Verbrämung sozialer Prozesse, in denen die Bedürfnisse der statistisch-normalen Menschen arrogant und ignorant vernachlässigt werden.
Diese Menschen suchen sich, wenn ein Grenzwert emotional-ideologisch und ökonomisch-strukturell überschritten wird, ein massenpsychologisch wirksam arbeitendes Sprachrohr, um bodenlose "Intellektuellen-Idioten" (Nassim Taleb) auf den vernünftigen Boden der objektiven Wirklichkeit zurückzuholen. Dramatisch war das zuletzt 1933 der Fall.
Sighard Neckel ist selbstverständlich nicht persönlich mit dieser Kategorie von Nassim Taleb gemeint.


Der Soziologe Sighard Neckel über die Definition von Scham und weshalb sie Populisten in die Hände spielt.
ZDF.DE

Sonntag, 30. April 2017

Der blinde Fleck im blinden Fleck der Systemtheorie Luhmanns

oder

Die zwangsläufigen und zwanghaften Irrwege des vernunft- und bodenlosen Verstandes!

„Fasziniert vom nicht fixierbaren blinden Fleck der eigenen Beobachtung hat Luhmann seine Systemtheorie in den letzten Jahren mehr und mehr zu einer Theorie der Entparadoxierung aus- und umgearbeitet, in der es weniger um die Beschreibung und Rekonstruktion gesellschaftlicher Phänomene als um die Beschwörung einer systemischen Venunft der Ablenkung von unaushaltbarer Selbstreferenz geht. Die Philosophie scheint mir deshalb den angemessenen Zugang zu Luhmanns Theorie zu gewähren. Mit meinen Beobachtungen zu Luhmanns Systemtheorie unternehme ich eine philosophische Kritik der systemischen Vernunft in drei Teilen gemäß dreier Ansatzpunkte: Der Kognitionsbiologie Maturanas, der Logik Spencer Browns und der Dämonologie Luhmanns.“ (Schulz 2013, 4)

Das Konzept der Autopoiesis produziert sich selbst widersprechend die systemische Unvernunft, führt zur katastrophalen Komplexitätsideologie (s. meinen Artikel in „soziologie heute“) und blockiert die wissenschaftlich-empirischen Möglichkeiten in der Soziologie.

„Ich werde allerdings im Laufe dieser Untersuchung zeigen, dass Luhmanns Theorie – wie schon ihre Voraussetzung, die Maturanasche Lehre – einzig in diesem Hegelschen Sinne wahr und durchaus bedeutsam ist.

Im Hinblick auf mögliche wissenschaftlich empirische Evidenz ist sie falsch und auch bedeutungslos. Für einen Empiriker ist es sinnlos, seine Welt der experimentellen Erfahrung als Konstruktion, Erfindung oder Illusion auszugeben. Der womöglich mystische Sinn einer solchen Kennzeichnung liegt nicht in seinem Untersuchungsbereich.“ (Schulte 2013: 53)

Luhmanns Mystik kann sehr wohl wie Hegels Spekulationen heuristisch anregend sein für die Konstruktion einer empirisch- wissenschaftlichen Struktur-Theorie und entsprechender falsifizierbarer Hypothesen, allerdings nur, wenn sie als WISSENSCHAFTLICHE Soziologie disqualifiziert wird.

Das Unbewusste ist der blinde Fleck Luhmanns und steuert seinen bodenlosen Verstand in die Ausweglosigkeit seines solipsistischen, postmodernen, vom Zeitgeist gezeugten Labyrinths. Der Systemtheoretiker Peter Fuchs entlarvt das Unbewusste als Schwachstelle der Luhmannschen Systemtheorie beim Vergleich mit der Psychoanalyse Freuds und Lacans. Beide Theorien haben einen universalistischen Anspruch, keine kann die andere einfach ersetzen. Ihr Kontakt geht in folgende Richtung: „Es ist ohne Frage die Systemtheorie, die mit ihrer Beobachtungsdifferentialität den Kontakt ausarbeitet, aber dieser Vorteil wird auf satte Weise ausgeglichen dadurch, daß sie es damit ist, die sich der Gefahr aussetzt, als zu schwach beobachtet zu werden.“ (Fuchs 1998: 237)

Der Meister der Selbstrefentialität, Kurt Gödel, auf den sich Luhmann absurd- konstruktivistisch bezieht, ist ein platonischer Realist, genau das Gegenteil eines konstruktivistischen Anti-Realisten.


Kurt Gödel löst das Paradox auf durch seinen mathematischen Beweis der Differenz von Beweis und Wahrheit (Unvollständigkeitstheoreme). Bei ihm hat das Unbewusste seinen Platz als Produzent der rational-intuitiven, nicht innerhalb des konsistenten Formalismus beweisbaren Wahrheit!



Der blinde Fleck in Luhmanns Systemtheorie
AMAZON.DE

Dienstag, 25. April 2017

Der Sozialrealismus des "freien Willens"!

Die Revolution der Sozialwissenschaft!

Die Wahrheit des "freien Willens" und des sozialen, symbolisch gesteuerten Tiers "Mensch"!

Es kann in der Natur keinen "freien Willen" geben, der frei von Ursachen ist, wie George Ortega plausibel argumentiert.

Das Bewusstsein hat per definitionem keinen direkten Zugang zum Unbewussten, das fundamentaler ist als das Bewusstsein.

"Das Bewusstsein ist die Spitze des Eisbergs des individuellen Unbewussten, der auf dem Meer des kollektiven und kosmischen Unbewussten schwimmt." (Gerhard Schwartz)

Das Unbewusste, kollektiv, individuell und kosmisch, steuert die Gedanken eines Menschen UND die Aktionen.
(s. Wegner, D.M. 2002: The Illusion of Conscious Will. Cambridge: MIT Press)

Dass die Gedanken die Aktionen steuern, ist ein psychologischer und logisch/ontologischer Kurzschluss!

Das Bewusstsein ist ein GEFÜHL, wie Daniel M. Wegner es experimentell nachweist und kann nur das Verhalten/Denken/Fühlen im NACHHINEIN gewahr werden lassen und ist funktional und evolutionär notwendig, damit wir unser Verhalten uns persönlich zuschreiben können.

"Gewahrsein" (Awareness) ist eine zentrale Kategorie in meiner Arbeit als Gestalttherapeut.

Vor diesem Hintergrund wird neurowissenschaftlich-empirisch verständlich, wie und warum Gewahrsein als Verbindung zwischen dem Unbewussten und dem BewusstSEIN das Unbewusste indirekt anregt, das Verhalten so zu verändern, dass es zu einer befriedigenderen Kombination von Verhalten/Denken/Fühlen führt.


Die Vorstellung einer Pathologie des "freien Willens" erklärt auch viele neurotische und psychotische, individuelle und gesellschaftliche Entwicklungen.



In this episode of the television series Exploring the Illusion of Free Will, producer and host George Ortega explains that consciousness is a tool for aware...
YOUTUBE.COM