Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Samstag, 13. Juli 2019

Adorno, Hegel und die Dialektik!

In diesem wunderbaren Vortrag von Adorno macht er selbst ungewollt deutlich, worin die konstruktivistische Schwäche besteht, die von Kant über Hegel, Husserl bis zu ihm selbst, zur kritischen Theorie und Habermas und Zizek führt.

Die Ontologie Platos wird eindimensional, antirealistisch auf ein horizontales Niveau reduziert und verliert damit die hierarchisch-ontologische Dimension von Wirklichkeit (Phänomen) und der ihr zugrundeliegenden strukturellen Realität!

Der absurde Höhepunkt ist nicht zufällig der postmoderne Relativismus, exemplarisch nachvollziehbar an der bodenlosen Gender-Ideologie und der gesamten, akademischen, sozialkonstruktivistischen Pippi-Langstrumpf-Soziologie in den Hochschulen, den Redaktionen und der Politik.

Diese Entwicklung ist heute als gesellschaftliche Geisteskrankheit im psychiatrischen Sinn identifizierbar!

Wie kommt es dazu???

Es geht um das Verhältnis von Subjekt und Objekt, Phänomen und „Ding an sich“, von Empirie und Theorie, von Individuum und Gesellschaft!

Laut Hegel und Adorno besteht die Fehlinterpretation darin, die Einheit dieser beiden Seiten einseitig zu reduzieren. 
Es sei kein Objekt ohne Subjekt, keine theoretische Erkenntnis ohne praktische Erfahrung, keine Gesellschaft ohne ihre sichtbaren und handelnden Individuen angemessen denkbar! 

Genau hier, obwohl erst einmal eingängig, geht der Realismus verloren und mündet in den letztlich absurden konstruktivistischen Antirealismus, der gegen die Intentionen dieser Denker subjektivistisch degeneriert.

Diese dialektische Einheit wird unrealistisch konzipiert, weil sie den beiden Seiten ontologisch-hierarchisch und epistemologisch nicht auf den angemessenen Abstraktionsniveaus begegnet!
Einheit und Differenz werden nicht zu Ende gedacht!

Die subjektive Wahrnehmung/Perspektive eines objektiven Gegenstands wird unrealistisch verzerrt, wenn die subjektiven Perspektiven das gleiche Gewicht beim Erkenntnisvorgang haben wie der objektive Gegenstand.

Ein Baum, der subjektiv verschieden wahrgenommen werden kann, ist, realistisch betrachtet, wesentlicher als der subjektive Blick auf ihn. Er ist die Wirklichkeit, die auf unsere epistemologischen Konstruktionen wirkt! 

Er ändert sich nicht durch unsere Perspektiven! SIE können sich andererseits ändern, indem sie seine Wirkung realistischer berücksichtigen.

Das ist die vernünftige Annäherung an die objektive Realität des Baumes im Sinne eines, spekulativen, kritisch konstruierenden Realismus im Verhältnis zum subjektivistisch-konstruktivistischen Zugang, der den Baum bestenfalls als Horizont begreift, und damit die Relationen antirealistisch pervertiert.

Der überall beobachtbare anthropozentrische Größenwahn mit den gewaltigen Problemen ist die zwangsläufige Folge dieser Denkstrukturen nach 200 Jahren irrsinniger Erfolgsgeschichte!




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Theodor W. Adorno gives a lecture on Hegel in 1956 titled "Bemerkung zu Hegel". Facebook Page: https://www.facebook.com/PhilosophyOverdoseYoutube