Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Dienstag, 28. Oktober 2014

Routinierte Katastrophen????

ROUTINIERTE KATASTROPHEN und der Soziologie-Kongress in Trier

Katrin Grüschow, B.A. Master-Studentin, fasst nach dem Soziologie-Kongress der DGS (Deutsche Gesellschaft für Soziologie) in Trier im SozBlog der DGS zusammen:

"„Außer routinierten Katastrophen ist alles gut gelaufen“, so fasste Stephan Lessenich die letzte Woche augenzwinkernd zusammen, doch bei der Saalwette musste er sich Martin Endreß geschlagen geben. Es kamen mehr „Krisenroutiniers“ auf die Bühne, als Lessenich gewettet hatte. Unter verdient tosendem Applaus wurde dem Organisationsteam und den Helfer_innen für den reibungslosen Ablauf und die Planung gedankt. ...“

13 Tage nach diesem Beitrag gab es noch KEINEN EINZIGEN inhaltlichen Nachklang zum Kongress im Blog.

Ich habe folgenden Kommentar geschrieben:

„Ich unterbreche sehr ungern den lebendigen, fast idealen Diskurs zu den angedeuteten, faszinierenden Inhalten des Soziologie-Kongresses.

Aber mir fällt Folgendes auf!

Das wissenschaftstheoretische Fundament des „methodologischen Individualismus“ scheint zu wackeln und die komplexitätsverliebte Systemtheorie ist nach dem „Lob der Routine“ Luhmanns offensichtlich, komplextitätstheoretisch betrachtet, rhetorisch noch aufblasbar:

„Die Katastrophen sind routiniert geworden!“

Beeindruckend, wie mittlerweile das Zeitgeist ferne altmodisch-alteuropäische Wesentliche jenseits des aktuell noch dominierenden interaktionistisch-konstruktivistischen Relativismus soziologisch-wissenschaftlich wieder auf den Punkt gebracht werden kann!

Vielleicht werden die Katastrophen sogar bald RAFFINIERT werden!?

Dann könnte das nächste Paradigma lauten: „Soziologie, die Wissenschaft der raffinierten Katastrophen“!

Allerdings taucht da sofort eine entscheidende Frage auf.

Wäre das Abstraktionsniveau dieses neuen Paradigmas den Anforderungen der demokratisch sich erfreulicherweise immer weiter öffnenden Wissenschaftsgemeinschaft wissenssoziologisch gewachsen?

Andererseits eine systemisch interessante, mögliche Perspektive, oder?“