Hegel, der objektive Idealist, ist neben Spinoza ("ontologische Theorie der Macht") einer der rationalistischen Philosophen, die die philosophischen Grundlagen für eine "Soziologie des Unbewussten" gelegt haben.
E.v. Hartmann bezeichnet in seiner "Philosophie des Unbewussten" Hegels gesamte Philosophie als eine Ausformulierung dieses Themas vom Weltgeist (kosmisches Unbewusstes) bis zum individuellen Unbewussten.
Sein objektiver Idealismus begreift Philosophie sozialrealistisch und rationalistisch als "objektive Wissenschaft der Wahrheit".
Der Schritt von der begrifflichen Wahrheit zur wissenschaftlich-empirischen Wahrheit ist von seinen Epigonen ebenso wenig begriffen worden wie von den begriffs- und theorieblinden Empiristen.
„Eine Meinung ist eine subjektive Vorstellung, ein
beliebiger Gedanke, eine Einbildung, die ich so oder so und ein anderer anders
haben kann; - eine Meinung ist mein, sie ist nicht ein in sich
allgemeiner, an und für sich seiender Gedanke. Die Philosophie aber enthält
keine Meinungen; es gibt keine philosophischen Meinungen. Man hört einem
Menschen – und wenn es auch selbst ein Geschichtsschreiber der Philosophie wäre
– sogleich den Mangel an erster Bildung an, wenn er von philosophischen
Meinungen spricht. Die Philosophie ist objektive Wissenschaft der Wahrheit,
Wissenschaft ihrer Notwendigkeit, begreifendes Erkennen, - kein Meinen und kein
Ausspinnen von Meinungen.“ (Hegel: Pos. 357) Geschichte der Philosophie