Soziologie-ein fliegender Holländer? https://soziologiedesunbewussten.blogspot.be/2015/12/blog-post

Soziologie- ein fliegender Holländer?

Mein Artikel aus "soziologie heute", Oktober 2015, s. Blog-Artikel vom 2.12.2015

Sonntag, 30. April 2017

Der blinde Fleck im blinden Fleck der Systemtheorie Luhmanns

oder

Die zwangsläufigen und zwanghaften Irrwege des vernunft- und bodenlosen Verstandes!

„Fasziniert vom nicht fixierbaren blinden Fleck der eigenen Beobachtung hat Luhmann seine Systemtheorie in den letzten Jahren mehr und mehr zu einer Theorie der Entparadoxierung aus- und umgearbeitet, in der es weniger um die Beschreibung und Rekonstruktion gesellschaftlicher Phänomene als um die Beschwörung einer systemischen Venunft der Ablenkung von unaushaltbarer Selbstreferenz geht. Die Philosophie scheint mir deshalb den angemessenen Zugang zu Luhmanns Theorie zu gewähren. Mit meinen Beobachtungen zu Luhmanns Systemtheorie unternehme ich eine philosophische Kritik der systemischen Vernunft in drei Teilen gemäß dreier Ansatzpunkte: Der Kognitionsbiologie Maturanas, der Logik Spencer Browns und der Dämonologie Luhmanns.“ (Schulz 2013, 4)

Das Konzept der Autopoiesis produziert sich selbst widersprechend die systemische Unvernunft, führt zur katastrophalen Komplexitätsideologie (s. meinen Artikel in „soziologie heute“) und blockiert die wissenschaftlich-empirischen Möglichkeiten in der Soziologie.

„Ich werde allerdings im Laufe dieser Untersuchung zeigen, dass Luhmanns Theorie – wie schon ihre Voraussetzung, die Maturanasche Lehre – einzig in diesem Hegelschen Sinne wahr und durchaus bedeutsam ist.

Im Hinblick auf mögliche wissenschaftlich empirische Evidenz ist sie falsch und auch bedeutungslos. Für einen Empiriker ist es sinnlos, seine Welt der experimentellen Erfahrung als Konstruktion, Erfindung oder Illusion auszugeben. Der womöglich mystische Sinn einer solchen Kennzeichnung liegt nicht in seinem Untersuchungsbereich.“ (Schulte 2013: 53)

Luhmanns Mystik kann sehr wohl wie Hegels Spekulationen heuristisch anregend sein für die Konstruktion einer empirisch- wissenschaftlichen Struktur-Theorie und entsprechender falsifizierbarer Hypothesen, allerdings nur, wenn sie als WISSENSCHAFTLICHE Soziologie disqualifiziert wird.

Das Unbewusste ist der blinde Fleck Luhmanns und steuert seinen bodenlosen Verstand in die Ausweglosigkeit seines solipsistischen, postmodernen, vom Zeitgeist gezeugten Labyrinths. Der Systemtheoretiker Peter Fuchs entlarvt das Unbewusste als Schwachstelle der Luhmannschen Systemtheorie beim Vergleich mit der Psychoanalyse Freuds und Lacans. Beide Theorien haben einen universalistischen Anspruch, keine kann die andere einfach ersetzen. Ihr Kontakt geht in folgende Richtung: „Es ist ohne Frage die Systemtheorie, die mit ihrer Beobachtungsdifferentialität den Kontakt ausarbeitet, aber dieser Vorteil wird auf satte Weise ausgeglichen dadurch, daß sie es damit ist, die sich der Gefahr aussetzt, als zu schwach beobachtet zu werden.“ (Fuchs 1998: 237)

Der Meister der Selbstrefentialität, Kurt Gödel, auf den sich Luhmann absurd- konstruktivistisch bezieht, ist ein platonischer Realist, genau das Gegenteil eines konstruktivistischen Anti-Realisten.


Kurt Gödel löst das Paradox auf durch seinen mathematischen Beweis der Differenz von Beweis und Wahrheit (Unvollständigkeitstheoreme). Bei ihm hat das Unbewusste seinen Platz als Produzent der rational-intuitiven, nicht innerhalb des konsistenten Formalismus beweisbaren Wahrheit!



Der blinde Fleck in Luhmanns Systemtheorie
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